Ich möchte niemals
über Maiglöckchen schreiben.
Von Liebe zu schwärmen,
das lasse ich bleiben,
denn Sehnsucht ist sicher
kein Thema für mich.
So schweige ich lieber.
Das spricht wohl für sich.
Trotzdem bleibt der Wunsch,
etwas schreiben zu wollen.
Vielleicht aus dem Zwang
heraus, schreiben zu sollen.
Alleine mir fehlt es
schon lange am Thema,
denn schließlich will ich nicht
wie Jedermanns Dichter
nach Schema FF einfach
etwas kopieren,
um mich dann vor Lesern
damit zu blamieren.
Ich suchte nach Themen,
die mich nicht beschämen
und wäre erleichtert,
wenn sie zu mir kämen.
Ich schwöre, ich nähme
sie ganz ohne Häme.
Von herrlichen, großen
Gefühlen zu dichten
ist nur was für Träumer
und rührt mich mitnichten.
Doch wie soll ich was
über Primzahlen malen?
Wer liest schon gern was
über Geometrie?
Ich dichtete zart mit
unzähligen Zahlen
als Schulkind schon,
aber man mochte das nie.
Ganz früh schon
zog es mich zur Mathematik.
Ich fand nur in Zahlen
und Zeichen mein Glück.
Die Drei und die Sechs
und die Neun und die Acht
sind rund und sie haben
mich glücklich gemacht.
8.9.6.3
machten mich frei!
Der Rest war mir ganz einerlei.
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Monatsarchive: Dezember 2020
Wir üben für hüben und drüben
Es lohnt sich, für hüben und drüben zu üben, denn was wir hier wirken, begegnet uns morgen in ganz genau stimmigen kraftvollen Schüben. Alles, was wir getan, (denn es kam uns gelegen) kommt uns bald entgegen auf seltsamen Wegen. So abgelegen es auch sei. Wir sind nicht frei, ohne Folgen ganz einfach zu tun, was wir wollen. Wer schöpft aus dem Vollen, ist hinterher leer. Und diese Leerheit wird ihn begleiten. Wohin wir auch schreiten: Was wir tun, wird uns überallhin gespiegelt, weil wir eingigelt in unsere blickenge Sicht auf die Welt nicht erkennen: Die Welt ist kein Geld! Die Welt ist ein Wesen kraftvoller Natur, und wir sind nur ein Teil ihrer Zellen, die sich ihrer Weisheit entgegenstellen. Es lohnt sich, im Wechsel Hüben und Drüben nach einem verborgenen Sinn zu suchen. Wenn wir es versuchen, wird er sich beeilen, die Erde zu heilen.
Schweinerei
Ein Schwein ist Frischfleischlieferant.
Das ist dem Schwein nur nicht bekannt,
und wenn es denkt, es liefert nur,
dann ist es auf der falschen Spur,
weil - es ist selber das Produkt,
wird erst zerkaut und dann verschluckt.
Die Kunst, etwas zu formulieren,
hilft Menschen, sich nicht zu genieren.
Es kommt drauf an, wie man was nennt:
Das Schaf wird Wolleproduzent,
die Biene Honigtransporteur.
Schon ist man raus aus dem Malheur.
Das Huhn - es produziert ein Ei,
damit es zu was nütze sei.
Was Menschen nützt, das nennt man gut,
darum seid immer auf der Hut,
damit nicht einst ein kluger Mann,
geschult in seinem Element,
mit seinem klaren Blick erkennt,
wozu man euch benutzen kann.