Die Welt ist kalt Kalt ist die Welt, Ich fühl mich fremd. Fremd bin ich, weil mich keiner kennt. Kennt niemand mich, bin ich allein mit Einsamkeit. Muss das so sein? Ich will unter die Dusche huschen. Das hilft mir sicher in die Puschen. Heißwasser in die Ritzen spritzen macht, dass die Hosen wieder sitzen. Schon sitz ich wieder obenauf. Die Dinge nehmen ihren Lauf und mich entzücken Wolkenlücken, die sich schlicht vor der Sonne bücken, damit die warmen Sonnenstrahlen mich nun mit ihrem Licht beglücken. So angepornt und losgeflitzt ist dieser Tag soweit geritzt.
Monatsarchive: Januar 2021
Die stolze Wunde
Die eigenen Wunden erkunden, ist für mich keine gute Idee. Mir ist lieber, sie wären verschwunden, und ich freu mich, wenn ich sie nicht seh. Doch der andere und der eine, geschnitzt wohl aus sehr hartem Holz, hält die Wunde ganz fest an der Leine und betrachtet sie lange voll Stolz. Dann zeigt er sie allen und es ist geritzt, dass das Leben aus ihm was Besonderes schnitzt. Ich gönne ihm, damit zu prahlen und sich in dem Ruhme zu aalen. Doch freu ich mich, dass sich das Leben beeilte und, wie ich es wünschte, die Wunden verheilte.
Kirchgang
Zornige Großmutter. Lag immer im Bett. Warf Dinge nach uns, während sie laut betete. Hob die Hände klagend der Zimmerdecke entgegen. Verräterin schwärzte sie sündige Menschen an bei Gott. Der sollte sie strafen. Kippte Essen voll Wut auf den Boden der Welt. Ich war ihr Bote. Mit der Bibel unter dem Arm ging ich zur Haustür hinaus. Für Großmutter in die Kirche, um dort zu beten. Aber Mutter öffnete für mich das Fenster in der Küche. Ich kletterte herein und las Comics am Küchentisch, bis das Glockenläuten mich wieder hinaustrieb aus dem Fenster. Ich klingelte an der Haustür und ging zu Großmutter hinein, die Bibel unter dem Arm.
Januar
Januar
So kalt wie der Dezember,
aber ohne die vielen Lichter
der Weihnachtszeit,
macht Januar die Beine breit,
und packt uns,
ohne uns zu fragen,
mit seinen klirrenden Zähnen am Kragen.
Er schüttelt uns durch
mit seiner beißenden Kälte.
Die Tage werden schon wieder länger
(2 Zentimeter habe ich gemessen)
und vereinzelt schauen schon
die ersten grünen Blätter
von Krokus und Narzisse aus der Erde.
Doch die Zeit vergeht nur gähnend langsam,
als hätte Väterchen Frost sie gefroren,
sie eingefroren, damit die Zeiger
sich nur in Erstarrung drehen können,
und Frostväterchen so seine Lebenszeit verlängert.
Aber die Sonne scheint jeden Tag
so ungefähr
eine Sekundenminute mehr.
Ihre Strahlen werden die Kälte vertreiben,
und nichts wird von ihr übrig bleiben.
Dann hüpfe ich über den Bach,
lache und tanze und mache
dem Winter eine lange Nase.
Und danach kommt der Osterhase!
Verkehrte Welt
Verkehrte Welt Cornona, Trump, verkehrte Welt. Die Welt ist auf den Kopf gestellt. Hält sie ein Gott in seinen Händen und ist gewillt, sie zu beenden? Ich bitte ihn, es nicht zu tun. Die Menschheit muss nur etwas ruh'n, bis sie erkennt und sich besinnt, auf all das, was jetzt noch nicht stimmt. Die Klugen bleiben zwar oft stumm. Doch an sich ist der Mensch nicht dumm. Gott wird den Klugen nicht verzeihen, dass sie nicht endlich lauter schreien: "Das 'ICH ZUERST' zerstört die Welt. Es siegt nur, wer zusammenhält!"