Die eigenen Wunden erkunden, ist für mich keine gute Idee. Mir ist lieber, sie wären verschwunden, und ich freu mich, wenn ich sie nicht seh. Doch der andere und der eine, geschnitzt wohl aus sehr hartem Holz, hält die Wunde ganz fest an der Leine und betrachtet sie lange voll Stolz. Dann zeigt er sie allen und es ist geritzt, dass das Leben aus ihm was Besonderes schnitzt. Ich gönne ihm, damit zu prahlen und sich in dem Ruhme zu aalen. Doch freu ich mich, dass sich das Leben beeilte und, wie ich es wünschte, die Wunden verheilte.
Die stolze Wunde
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