Impuls vom 13.6.2021

Ich öffne eine Kiste
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Eine hilfreiche Schreibübung, um an Ideen zu kommen, 
geht angeblich folgendermaßen:
Der erste Satz lautet: Ich öffne eine Kiste.
Und weiter geht es mit: 
In der Kiste ist..z.B. ein Buch.
Ich öffne das Buch.
In dem Buch ist ein Bild.
Ich öffne das Bild.   etc.
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Ich habe die Übung ausprobiert.
Hier ist das Ergebnis:
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Ich öffne eine Kiste.
In der Kiste ist eine andere Kiste.
Ich öffne die andere Kiste und finde noch eine Kiste,
in der wieder eine Kiste ist.
Mein kreatives Selbst verweigert sich.
Es findet in den Kisten immer nur Kisten.
Sie sind alle leer und aus Holz.
Ich kann gegen ihre Wand klopfen
oder sie verbrennen.
Es nützt alles nichts.
Mein kreatives Selbst schweigt.
Es hält sich den Mund mit beiden Händen zu.
Ich muss es in Ruhe lassen.
Ich darf nichts von ihm erwarten.
Es benimmt sich wie ein schüchternes Kind.
Am besten tu ich so, als wär ich gar nicht da.
Das fühlt sich plötzlich lebendig an.
Einen Dialog beginnen.
Kontakt aufnehmen.
Spielen.
Aber nicht, um etwas Bestimmtes zu erreichen,
sondern nur um des Spielens willen.
Zweckfreies Spielen hat eine tiefgreifende Wirkung.
Einfach lebendig sein und Spaß haben.
Wie beim Tanzen.
Damit geht es mir gut.