Wie der Vater, so der Sohn
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Monatsarchive: Juli 2021
Worauf ich schreibe
Ich schreibe auf ein Stück Papier Gedichte. Ich kann nichts dafür. Das Dichten liegt mir halt im Blut. Darum gelingt es mir so gut. Mit Steinkohle schreibe ich schwarz auf Papier. Ich schreibe mit Herzblut auf Leder vom Stier. Mit Klammern und Wäsche schreib ich auf die Leine und ritze Gedichte in faustgroße Steine. Ich schreibe mit dem letzten Haar auf meinem kahlen Kopf. Ich schreibe mit dem langen, blonden, eleganten Zopf, den ich dem Weib vom Kopfe schnitt, das tollkühn auf dem Wallach ritt. (Auf einem Wallach durch den Wald. Wohin? Wohin? Ihr wurde kalt.) Ich schreibe mit dem Fingerhut in eine Schale Butter. Ich schreibe mit dem filigranen Füller meiner Mutter. Ich dichte selbst mit langen, spitzen, rot lackierten Nägeln bei meterhohem Wellengang wenn wir durch Stürme segeln. Ich schreibe mit den gelben, aus dem Mund geriss'nen Zähnen Terzinen der Vergänglichkeit auf leicht ergraute Mähnen. Auf zartes, rosa Klopapier, versteckt im Damenklo, schreib ich mit dunkelblauem Blut, gezapft von Meister Floh. Mit einer Schere schreibe ich in dünnes, rotes Tuch und knote in die Ecken einen fürchterlichen Fluch. Weil dies, mein Herz, der Dichtung gilt, will ich es froh verschenken. Sobald ich ausgeblutet bin, könnt ihr mal an mich denken. Auf dem Planeten in der Ferne dichte ich nur noch für die Sterne. Gerne |
Monsieur Töff Töff hat eine Latte
Monsieur Töff Töff hat eine Latte,
obwohl er lange keine hatte.
Er dachte schon, es geht nicht mehr.
Nun steht sie da. Stark wie ein Bär!
Doch was mit dieser Latte machen?
Die Frage bringt Monsieur zum Lachen,
denn es ist schon so lange her.
Dem vorwitzigen Schießgewehr
fehlt ganz eindeutig eine Richtung.
Deshalb wird es auch keine Dichtung
und als die Säule endlich schrumpft,
kommt Töff Töff wieder zur Vernunft.
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Reimschema A-B-A-A-B
Reimschema A-B-A-A-B
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Das Reimschema ist ein Muster,
nach dem sich die einzelnen Zeilen
im Gedicht reimen.
Im Beispiel reimt sich die erste Zeile
mit der dritten und der vierten.
Die zweite Zeile reimt sich mit der fünften
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Beispiel 1:
1-A: Der Wind weht, wo er will.
2-B: Er lebt nicht gern im Stillen.
3-A: Doch manchmal ist er still,
4-A: weil er die Stille will.
5-B: Natur ist ihm zu Willen.
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Beispiel 2:
Der Regen plätschert laut aufs Dach.
Dann fließt er in die Rinne.
Er macht im Abflußrohr viel Krach.
Dadurch macht er die Nachbarn wach
und weckt die Vogelspinne.
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Die steigt im Abflußrohr hinauf.
und kriecht dann auf das Dach.
Dort macht sie einen Dauerlauf
und nimmt den Regen gern in Kauf.
Denn sie liebt Ungemach.
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