Ich meditiere und versuche,
meine Aufmerksamkeit an einem
Punkt zu halten, mich nicht
forttragen zu lassen von den
Bildern, Gedanken und Gefühlen
in meinem Geist oder den
lärmenden Ablenkungen in
meiner Umgebung. Bellende Hunde,
das pneumatische Keuchen der
Busse, das Keckern der streitenden
Elstern - all das ringt um meine
Aufmerksamkeit. Denn Aufmerksamkeit
ist Energie. Sie ist lebensnotwendig,
um zu überleben. Kinder, die keine
Aufmerksamkeit bekommen, verwelken
wie herbstliches Laub, das nicht
mehr vom Baum ernährt wird. Auch
in meinem Geist gibt es hungrige
Elemente, die um Beachtung buhlen:
der Zorn auf X, meine Liebe zu Y,
meine Sucht nach Z. Sie alle wollen
genährt werden. Und ich stehe vor der
Entscheidung: Füttere ich den Zorn,
die Liebe oder die Sucht.
Oder trete ich zurück, lasse los
und tauche ein in den träumenden
Urgrund?
Die Verlockung ist groß - als könnte
ich meine Fühler, diese tastenden
schmetterlingsgleichen Ausstülpungen,
mit denen ich die Düfte der
materiellen Welt schmecke,
zurückziehen in die unendliche Weite
des inneren Raumes, aus dem alles
geboren wird.
Doch noch fordert die materielle
Welt ihren Tribut. Ich muss
arbeiten, um Wohnung, Essen und
Kleidung zu bezahlen. Sie zieht
mich zurück in die Wirklichkeit.
Aber morgen werde ich wieder auf
meinem Leuchtturm sitzen. Und mich
in dem verankern, was darüber
hinausreicht.
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Bewusstseinsstufe_01
Bewusstseinsstufe_01 * Das Bewusstsein ist immer in Veränderung begriffen. Es ist am Anfang wie eine Streichholzflamme, die kurz aufleuchtet und den zuvor dunklen Raum sichtbar macht. Später kann es zu dem Lichtkegel eines Scheinwerfers werden, der Teile der Bühne in die Aufmerksamkeit nimmt. Es kann wie die Strahlen der Sonne einen ganzen Planeten fürsorglich erwärmen – oder vernichten. Je länger ich bei meiner unmittelbaren Wahrnehmung bleiben kann, desto größer ist die Möglichkeit, mein Bewusstsein zu erweitern. Indem ich den inneren Fluss der Gedanken, Bilder und Gefühle langsamer werden lasse (dadurch, dass ich sie beobachte, ohne sie zu bewerten), erkenne ich die verschiedenen Bewusstseinszustände, zwischen denen mein Erleben hin- und herpendelt. Instinkt: Die beige Stufe Im instinktiven Bewusstseinszustand geht es um das pure Überleben. Vom Stammhirn gesteuert, versucht mein Körper automatisch und reflexhaft, die Grundbedürfnisse zu befriedigen und das Überleben zu sichern. Dieser Zustand entspricht der frühesten Phase des menschlichen Daseins, in der Nahrung, Schutz und Sicherheit im Vordergrund stehen. Denken im eigentlichen Sinne gibt es kaum – das Handeln ist rein instinktiv. Menschen in Extremsituationen oder in einem Zustand tiefer Regression (z. B. Neugeborene oder alte, schwer demente Menschen) können auf diese Stufe zurückfallen. In dem von Don Beck und Clare Graves entwickelten System der Spiral Dynamics wird dieser Bewusstseinszustand mit der Farbe beige verbunden. Er bildet die Grundlage für alle weiteren Stufen – erst wenn die Grundbedürfnisse gesichert sind, kann sich das Bewusstsein weiterentwickeln. |