Das kreative Selbst


Das kreative Selbst
Wenn wir mit dem Schreiben beginnen, stellen wir uns der Angst vor dem, was in uns 
ist. Wir weichen der Furcht davor, dass wir innen leer sind, nicht mehr aus. Wir 
gehen das Risiko ein, dass da vielleicht gar nichts ist, was wir schreiben oder 
sagen könnten. 
Es ist heutzutage so leicht, sich dem Materialismus oder dem Zynismus zu überlassen 
oder einen der anderen Wege zu gehen, um sich vor dem Leben zu verstecken. 
Doch indem wir schreiben, widerstehen wir den Verführungen dieser einfachen Wege. 
Wir entscheiden uns, Wahrheiten in uns zu finden und trauen uns, diese Wahrheiten 
auf das Papier zu bringen, auch wenn sie nicht angenehm sind. 
Ideen zu haben und sie aufzuschreiben, beinhaltet das Risiko, sich zu öffnen und den 
eigenen Gefühlen und Gedanken auf den Grund zu gehen. 
Wenn wir unsere Gedanken und Gefühle aufmerksam mit Humor und Offenheit betrachten, 
ist es, als ob wir ein neues Universum entdecken. Indem wir ehrlich sind, entwickeln 
wir in uns eine Tapferkeit, mit der wir uns selbst freundlich begegnen und so Vertrauen 
aufbauen können. 
Diese Offenheit und Weichheit schwächt uns nicht, sondern sie macht uns zuversichtlich 
und mutig. Mit wachsender Zuversicht können wir uns immer weiter öffnen und uns 
erlauben, so zu sein, wie wir sind. 
Wenn du schreibst, sogar dann, wenn dein Leben dir öde und trostlos erscheint, 
sogar dann, wenn alles, was du schreiben kannst, ist: "Ich hasse das Leben!", 
hast du die Hoffnung und den Mut, die erforderlich sind, 
um weiterzugehen und als Künstler durchzuhalten. 
Durch diese Beharrlichkeit findest du dein kreatives Selbst. 
Veröffentlicht in Über das Schreiben.