Worüber ich schreibe

Ich könnte sehr viel 
über Kniestrümpfe schreiben.
Mein Lektor sagt aber: 
"Das lass besser bleiben,
denn Kniestrümpfe zählen 
(kariert) zu den Themen,
von denen zu dichten 
Poeten sich schämen."

Deshalb schrieb ich 
Lyrisches über die Bahn,
die immer zu spät war, 
auch wenn sie mal kam.

Ich reimte auch was 
über Cowboykopfhüte,
die Johnny nicht trug, 
denn er nahm eine Tüte
und setzte sie sich 
feierlich auf sein Haupt.
Das hat mir mein Lektor 
jedoch nicht erlaubt.

Die Verse, sie liegen 
darum in der Lade.
Ein Leserbrief schrieb mir, 
er fände es schade,
dass ich über herzhafte 
Liebe nicht reime.
(Ich dichte sie nicht. 
Sie enthält zu viel Keime!)

Stattdessen bau’ ich mir 
mit fröhlicher Miene
die Silben verschwendende 
Reime-Maschine.
Mit ihr backe ich dann 
poetische Kuchen.
Die müsst ihr natürlich 
genüsslich versuchen.
Ich will sie für Leser 
(Nur für die gescheiten!),
nachdem ich sie würzte, 
gekonnt zubereiten.

Und das geht so:

Mein Metrum ist der Schweinsgalopp.
Ich dichte gerne hopp, hopp, hopp.

Zum Tango-Tempo sag ich:“NEIN!“,
denn Walzer muss mein Versmaß sein.
Im Kreise dreh’ ich mich dann so 
voller Glück, ja,  mit drei Schritten 
vorwärts und dreien zurück.
Folgt tanzend mir in mein Gefilde, 
dann seid ihr über mich im Bilde.
Veröffentlicht in Texte.