Wir sind die ungezählten Federn

Den Leib Gottes. 
Wir alle bedecken ihn 
wie eine Daunenjacke. 
Wir sind die ungezählten Federn, 
die ihn wärmen. 
Weich schmiegen wir uns an. 
An seinen Leib. 
Ragt mal ein Federkiel 
zu weit hinaus, 
fühlt Gott sich angekratzt 
und rupft ihn aus. 
Dann schwebt die leichte Feder 
eine Weile durch die Luft 
und landet auf dem harten Boden. 
Mit seinen großen, nackten Füßen 
stampft Gott sie wieder in die Erde, 
damit sie wieder Erde werde. 
Wie Asche --> Asche, Staub zu Staub, 
muss auch die Feder, mit Verlaub, 
dahin, woher sie einst gekommen. 
(Das gilt vor allem für die Frommen, 
die auch nicht in den Himmel kommen!) 
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