Gezähmt

Gezähmt
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Ein Pfannkuchen, der sich 
entsetzlich geniert,
wird in einer stählernen 
Pfanne dressiert.
Er war erst nur Mehl, 
etwas Milch und drei Eier,
von mir dann verrührt 
für die kommende Feier.
Der Teig war erst klumpig, 
dann schleimig und pampig.
Er schimpfte mich "Grobian", 
nannte mich schlampig.
Da hab' ich es ihm 
mit der Kelle gegeben.
Das weichte ihn auf, 
denn er liebte sein Leben.
Ich tropfte den Teig 
aus der Kochlöffelwanne
hinab in die knisternde, 
glutheiße Pfanne.
Er schwimmt in dem 
brodelnden, spritzenden Fett,
wird knusprig gebacken, 
goldbraun und adrett.
Er duftet so süß nach 
der Milch und den Eiern,
doch nach dieser Zähmung 
gilt es, mich zu feiern.
Denn ich hab' den 
bockigen Fladen gezähmt
und freu mich darüber, 
auch wenn er sich schämt.