Gezähmt
*
Ein Pfannkuchen, der sich
entsetzlich geniert,
wird in einer stählernen
Pfanne dressiert.
Er war erst nur Mehl,
etwas Milch und drei Eier,
von mir dann verrührt
für die kommende Feier.
Der Teig war erst klumpig,
dann schleimig und pampig.
Er schimpfte mich "Grobian",
nannte mich schlampig.
Da hab' ich es ihm
mit der Kelle gegeben.
Das weichte ihn auf,
denn er liebte sein Leben.
Ich tropfte den Teig
aus der Kochlöffelwanne
hinab in die knisternde,
glutheiße Pfanne.
Er schwimmt in dem
brodelnden, spritzenden Fett,
wird knusprig gebacken,
goldbraun und adrett.
Er duftet so süß nach
der Milch und den Eiern,
doch nach dieser Zähmung
gilt es, mich zu feiern.
Denn ich hab' den
bockigen Fladen gezähmt
und freu mich darüber,
auch wenn er sich schämt.
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