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Ankunft

Pero ahnte nicht, dass er die 
Stadt, in deren Bahnhof der 
Intercity einfuhr, zerstören 
würde. Schneeflocken trübten 
die Sicht, als er durch das 
Zugfenster auf das Lichtermeer 
von Düsseldorf hinabblickte. 
Kaum hatte er den Bahnsteig 
betreten, sprang ihn die 
Kälte an wie ein 
aufgescheuchtes Tier. 
Er zog den blauen Schal fester 
um den Hals und lief die 
Bahnhofshalle entlang hinaus 
auf den Konrad-Adenauer-Platz. 
In den letzten Tagen des Winters 
2024/25 wollte er mit seiner 
Arbeit in der therapeutischen 
Praxis von Helena Nikolao 
beginnen. Eine Windboe zerrte 
an seinem schwarzen Schlapphut. 
Mit einer Hand hielt er ihn fest. 
Sein weiter, grauer Mantel 
peitschte um seine Beine. 
Das schrille Klingeln der 
Straßenbahnen ließ ihn 
zusammenzucken. Als er mit der 
Linie 707 nach Derendorf fuhr, 
musterte er die ihm fremde Stadt 
mit wachen Augen. Während die 
Bahn ratternd durch die Straßen 
glitt, spürte er sein Herz 
schneller schlagen. „Hier 
wird mein Leben weitergehen“, 
dachte er, und erinnerte sich 
an die Vorgänge des letzten 
Jahres, in dem er versucht hatte, 
die traumatischen Ereignisse der 
Vergangenheit zu bewältigen. 
Er wusste, dass ihm das 
nicht wirklich gelungen war. 
Dennoch musste er versuchen, 
seine Aufgabe zu erfüllen: 
anderen Menschen zu helfen, 
so gut es ihm trotz seiner 
Probleme möglich war.