Innere Stimmen – Der Checker
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„Bist du seine innere Stimme?“ „Das bin ich. Ich pass auf ihn
auf.“
„Warum verbietest du ihm
so viele Dinge? Er darf ja fast
gar nichts bei dir.“ „Würde ich nicht aufpassen,
wäre der ganze Laden längst den
Bach runtergegangen. Ohne mich
läuft nichts.“ „Du bist also die innere Stimme,
die alles kontrolliert und
darauf achtet, dass er keine
Probleme bekommt? Stimmt das?“ „Nenn mich Checker.“ „Okay, Checker. Du hast einen
harten Job und strengst dich
sehr an, damit alles
funktioniert, richtig?“ „Ganz genau.“ „Und belohnt er dich für
deine Arbeit? Ist er froh, dass
es dich gibt?“ „Nein. Er wäre froh, wenn er
mich los wäre. Er hat keine
Ahnung, wie wichtig ich bin.“ „Ist er wenigstens dankbar,
dass du ihn beschützt?“ „Meine Arbeit wird leider von
niemandem geschätzt.“ „Kann überhaupt etwas
geschehen, ohne dass du es
erlaubst?“ „An mir kommt keiner vorbei.“ „Gibt es noch andere
innere Stimmen?“ „Ja.“ „Darf ich mit ihnen sprechen?“ „Nur wenn ich dabei bin.“ „Weil du sie schützen willst?“ „Ja.“ „Wenn ich dich also um
Erlaubnis bitte, mit einer
anderen Stimme zu sprechen
– wirst du sie mir geben?“ „Das kommt drauf an.“ „Worauf?“ „Ob sie mit dir reden wollen.“ „Du gibst ihnen also die
Freiheit, selbst zu entscheiden?“ „Ich will sie beschützen.“ „Vertraust du mir?“ „Es geht so.“ „Wenn ich mit anderen Stimmen
spreche, bist du ja immer
dabei. Du kannst jederzeit
eingreifen und das Gespräch
beenden.“ „Das ist mir klar.“ „Mit welcher Stimme darf
ich zuerst sprechen?“ „Der Kritiker hat dir wohl
etwas zu sagen.“ „Dann will ich jetzt hören,
was er zu sagen hat.“
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