Transparenz für
Transzendenz
*
Manchmal werde ich durchlässig –
für die Energien einer
transzendenten, überpersönlichen
Wirklichkeit. In den Gruppen,
die ich leite, gelingt es mir mitunter,
aus einem Zustand heraus zu handeln,
der frei ist vom Einfluss meines
Egos. Auch in der Meditation kann
ich mich öffnen für die Verbindung
mit einer geistigen oder spirituellen
Dimension. Ich glaube an die Existenz
einer solchen Welt – oder mehrerer
Welten –, die der sichtbaren,
materiellen Welt zugrunde liegt
und sie erschaffen hat.
Unsere Aufgabe als Menschen
besteht darin, die Möglichkeiten
und Potenziale dieser geistigen
Ebene im Irdischen zu verkörpern.
Kultur ist dabei ein Kanal, durch
den das Unsichtbare in der sichtbaren
Welt Form annehmen kann. Menschen
wie Pina Bausch oder John Neumeier
haben auf eindrucksvolle Weise
gezeigt, wie Inspiration aus einer
anderen Ebene schöpferisch in unsere
Welt übersetzt werden kann. Solche
Ausdrucksformen sind für mich ein
Beweis dafür, dass Kunst eine Brücke
zwischen den Welten sein kann. Angesichts
der gegenwärtigen Krisen in der Welt
mag all dies wie ein schöner Traum
erscheinen – oder gar wie eine
Realitätsflucht wirken. Doch ich habe
Erfahrungen gemacht, in denen ich die Liebe
einer Wirklichkeit spüren durfte, die
über das Materielle hinausreicht. Diese
Erfahrungen sind für mich realer als
vieles, was sich äußerlich manifestiert.
Ich habe nicht den Anspruch, andere von meiner
Sichtweise zu überzeugen. Aber ich möchte
meine Erlebnisse teilen – für jene, die
die Welt vielleicht auf ähnliche Weise
erfahren. Damit sie wissen: Sie sind nicht
allein. Insofern ist mein Anliegen sowohl
persönlicher als auch
überpersönlicher Natur.
|