Die While-Schleife

Die 
While-Schleife
*
Das Licht der Ampel 
steht auf Grün.
Ein Fahrradfahrer 
radelt kühn,
vorbei - und weil 
er sich bewegt,
wird dort ein 
Schalter umgelegt.

Ein zweiter 
Fahrer überquert
das grüne Licht 
auch unbeschwert.
Der zweite Schalter 
legt sich stumm
gemäß der 
Programmierung um.

Sogar die Fahrer 
drei und vier
passieren das 
Ampelrevier.
Weil Schalter drei 
und vier noch schalten,
ohne die Fahrer 
aufzuhalten.

Doch als der fünfte 
Schalter kippt,
weil es ein fünftes 
Fahrrad gibt,
springt diese 
Ampel um auf Rot.
Der Fahrer hält 
sich ans Gebot

und wartet, wie man 
ihm verspricht
geduldig auf 
das grüne Licht.
Und all das folgt, 
man glaubt es kaum,
dem Steuer-Code 
im Ampel-Traum.
fahrer = 1

while fahrer <= 5:
lege_schalter_um()

if fahrer == 5:
schalte_ampel_auf_rot()

fahrer += 1
*
Die While-Schleife – 
Teil II
(Mit if-Struktur 
und Zeitsteuerung)

Die Ampel, jetzt 
auf Rot gedreht,
erwartet, dass 
nun alles steht.
Doch in ihr drinnen, 
kaum zu seh’n,
beginnt die Uhr, 
exakt zu geh’n.

Sekunde eins, 
Sekunde zwei,
noch gibt sie diesen 
Weg nicht frei.
Kein Fahrrad rollt, 
kein Klingeln klingt,
weil Rotlicht sie 
zum Stehen zwingt.

Die Uhr läuft weiter, 
tackt und tickt,
bis man dreißig 
auf ihr erblickt.
Das Räderwerk prüft 
nun geschwind,
ob alle Werte 
stimmig sind.

Und siehe da — 
mit klarem Blick
entscheidet jetzt 
der Ampel-Klick:

if uhr >= 30:
schalte_ampel_auf_gruen()

Ein leises Surren, 
dann ein Licht,
das endlich Weiterfahrt 
verspricht.
Ein Fahrradfahrer 
sieht es schon –
er tritt sofort 
ins Pedalon.

Schon rollt der 
Strom wieder dahin,
gelenkt durch 
klugen Ampelsinn.
Denn Logik, still 
und gut versteckt,
ist es, die hier 
die Ordnung weckt.

Veröffentlicht in Poetry.