Angst vor dem leeren Blatt

Angst vor dem 
leeren Blatt
*
Er sitzt vor 
einem leeren Blatt,
das auch keine 
Ideen hat.
"Wo nehm' ich 
die Gedanken her?"
fragt er sich, denn 
es fällt ihm schwer,
zu greifen, was 
sich präsentiert,
aus Angst, dass er 
sich jetzt blamiert.

Perfekt soll die 
Idee schon sein,
gut formuliert, kein 
schöner Schein.
Ein tiefgründiges 
Sinngedicht.
Darunter macht 
er's heute nicht.
Jedoch, wenn die 
Erwartung steigt,
löst sich das auf, 
was übrig bleibt.

Deshalb nimmt er 
das erste Wort
ohne Zensur und 
schreibt es fort
zu einem 
allerersten Satz.
Der macht neuen 
Ideen Platz,
die nun beginnen, 
sanft zu fließen.
Er sieht die 
Eingebungen sprießen
und plötzlich ist 
das Blatt gefüllt
und seine Sehnsucht 
wird gestillt.

Veröffentlicht in Poetry.