Männer in Bewegung

 

Männer 
in Bewegung
*
Franz sitzt bequem 
im Schaukelstuhl.
Die Frau:" Hier ist 
kein Sündenpfuhl!
Beweg dich endlich, 
Franz, mein Schatz,
sonst gibt es einen 
auf den Latz!"

Er schweigt und schaut 
entspannt ins Licht.
"Was denkst du jetzt?" 
"Ich denke nicht!"
"Das gibt's doch nicht, 
dass du nicht denkst,
auch wenn du's selbst 
noch nicht erkennst!"

Sie holt den Mantel, 
hält ihn hin:
"Du siehst, wie 
fürsorglich ich bin.
Hier ist der Mantel. 
Da die Tür.
Du gehst jetzt aus - 
rate ich dir!"

Doch er bleibt weiter 
stoisch sitzen.
In seinem Kopf 
beginnt's zu blitzen,
auch wenn sie es 
jetzt noch nicht sieht.
Man ahnt, dass bald 
etwas geschieht.

„Du musst mal raus! 
Die Ärzte sagen:
Ein Mann wie du 
soll täglich jagen!
Bewege dich! 
Zieh in den Kampf!
Sonst mach ich dir 
gleich noch mehr Dampf!"

Er denkt: "Wer denkt 
sich sowas aus?"
Bin ich noch Herr 
in meinem Haus?
Kann sie mich nicht 
in Ruhe lassen?
Ich will sie eigentlich 
nicht hassen!"

Sie schimpft und zetert, 
kommandiert,
bis er ganz 
plötzlich explodiert
und nach dem 
Feuerhaken greift,
der schwungvoll ihren 
Schädel streift.

Nun liegt sie still. 
Kein Wort, kein Tritt.
Der Sessel knarzt. 
Franz lächelt mit.
Neben dem Tisch 
liegt noch sein Hut.
Jetzt tut Bewegung 
wirklich gut.
Er schaukelt fröhlich
hin und her
und denkt:" Nun
stört mich 
niemand mehr! 

Veröffentlicht in Poetry.