Der Weg durch den Wald

Der Weg 
durch den Wald
*
Die Abkürzung führt 
durch den Wald.
Sie fürchtet sich 
und ihr ist kalt.
Doch außen 
drumherum zu geh'n
dauert zu lang. So 
bleibt sie steh'n.

Sie ringt mit 
ängstlichen Gedanken
und ihre Absicht 
scheint zu schwanken.
Doch dann gibt sie 
sich einen Stoß
und läuft waghalsig 
einfach los.

Ein Schatten huscht 
am Baum vorbei.
Der Mond scheint matt, 
der Weg ist frei.
Ein Uhu schreit. Ein 
Zweiglein knackt.
Steht dort nicht 
jemand unbefrackt?

Der Atem stockt, 
die Kehle schluckt.
Sie schwitzt. Als 
sie genauer guckt
steht dort nur ein 
verformter Strauch
mit flatterhaftem 
Blätterbauch.

Die Furcht malt gern 
mit leichter Hand
Gespenster aus 
dem Bilderland,
das sich im 
eignen Geist befindet
und uns an unsre 
Ängste bindet.

Veröffentlicht in Poetry.