Impfgegner * Ein Impfgegner lebt jetzt in Wimpfen und leidet an nächtlichem Schimpfen, denn Ulrich sein Sohn hat Tourette-Syndrom, weil er einst verbot, ihn zu impfen. * |
Fantasy and Poetry
Poetische Phantasie
Auswirkung der Meditation * Ich meditiere jeden Tag und nutze dabei sowohl die Atemmeditation aus dem Zen-Buddhismus als auch eine Visualisierung aus dem tibetischen Buddhismus. Mir hilft diese Arbeit sehr, mich ruhiger, entspannter, aber auch klarer und lebendiger zu fühlen. Dabei kann ich auf einen langen Weg zurückschauen, der mich aus Verwirrung und Angst hinausgeführt hat in ein Bewusstsein von Freiheit und Kraft. Mich beschäftigt die Frage, ob die Übungen, die ich praktiziere, auch einen Einfluss auf die Welt haben, der über den direkten Einfluss auf meine persönlichen Kontakte hinausgeht. Vielleicht gibt es Menschen, die Antworten darauf kennen. Es würde mich freuen, diese zu lesen. Herzlichen Dank. Jürgen |
Um etwas zu schreiben, benötigt man Vorstellungskraft. Je klarer und lebhafter die Bilder sind, die man vor dem inneren Auge sieht, desto überzeugender lässt sich das so in der Fantasie Erschaffene mitteilen. Die Fähigkeit, Bilder vor dem inneren Auge zu erschaffen, oder sich an diese zu erinnern, kann man trainieren. Zunächst muss man sich im Körper verankern, um den Kontakt mit der Wirklichkeit nicht zu verlieren. Dazu richtet man die Aufmerksamkeit wie den Lichtkegel einer Taschenlampe auf die Fußsohlen und tastet so einmal den ganzen Körper ab, von den Füßen bis zum Schädeldach. Hat man auf diese Weise die Verbindung mit dem Körper gefestigt, stellt man sich eine weiße Leinwand vor, die sich auf Augenhöhe 1 Meter vom Körper entfernt befindet. Um die Imaginationsfähigkeit zu entwickeln, beginnt man am besten mit einfachen Formen. Eine waagerechte schwarze Linie ist für den Anfang gut geeignet. Stell dir vor, dass die horizontale Linie sich in die Senkrechte dreht, indem der linke Endpunkt nach oben wandert und der rechte Endpunkt nach unten. Wenn der nun untere Endpunkt der Linie weiter nach links wandert, hast du wieder eine horizontale Linie vor deinem inneren Auge. Lass die Linie sich immer wieder drehen. Nehme jetzt andere geometrische Formen als Imaginationsobjekt. Stelle dir Dreiecke vor, die sich drehen, oder Kreise bzw. Reifen, die auf einem imaginären Boden entlangrollen. Lass die Objekte in verschiedenen Farben vor dir erscheinen. Entwickle deine Fähigkeiten weiter, indem du dir dreidimensionale Formen vorstellst, um die du im Geiste herumläufst wie um ein Hochhaus oder eine Litfaßsäule. Das Bewusstsein ist wie ein Auge, das über einer Wasserfläche schwebt. Das Wasser symbolisiert das Unterbewusstsein, aus dem Bilder, Gefühle und Gedanken aufsteigen und auf dieses Weise bewusst werden können. Du kannst dir vorstellen, dass du am Rande eines Sees auf einer Bank sitzt und auf die Wasseroberfläche schaust. Der Wind bewegt die Wasseroberfläche. Regentropfen fallen und so entsteht Bewegung. Du siehst viele Bilder auf der Wasseroberfläche. Du erkennst in dem bewegten Wasser menschliche Gestalten, Männer und Frauen, alte und junge Menschen, Kinder, Erwachsene und Greise. Konzentriere dich auf eine Person, die du genauer betrachten möchtest. Wie sieht diese Person aus? Ist es ein Mann oder eine Frau? Wie alt ist diese Person? Wie ist sie gekleidet? Wo lebt sie? Mit welchen Menschen hat sie beruflich und privat Kontakt? Welchen Beruf übt sie aus? Es gibt etwas, das diese Person dringend braucht, etwas, dessen Fehlen sie als Mangel empfindet. Versuche herauszufinden, was das ist und was die Person tun würde, um diesen Mangel zu beseitigen. Beginne dann, dich zu dehnen und zu strecken, öffne die Augen und schreibe einen Text, in dem du diese Person über ihr Leben befragst und notierst, was sie sich am meisten wünscht. * Wichtig ist auch, die Filterfunktion des Bewusstseins herabzusetzen, damit die Bilder, die in diesem Prozess aufsteigen können, nicht durch Erwartungen oder Befürchtungen beeinträchtigt werden. |
Ich meditiere und versuche,
meine Aufmerksamkeit an einem
Punkt zu halten, mich nicht
forttragen zu lassen von den
Bildern, Gedanken und Gefühlen
in meinem Geist oder den
lärmenden Ablenkungen in
meiner Umgebung. Bellende Hunde,
das pneumatische Keuchen der
Busse, das Keckern der streitenden
Elstern - all das ringt um meine
Aufmerksamkeit. Denn Aufmerksamkeit
ist Energie. Sie ist lebensnotwendig,
um zu überleben. Kinder, die keine
Aufmerksamkeit bekommen, verwelken
wie herbstliches Laub, das nicht
mehr vom Baum ernährt wird. Auch
in meinem Geist gibt es hungrige
Elemente, die um Beachtung buhlen:
der Zorn auf X, meine Liebe zu Y,
meine Sucht nach Z. Sie alle wollen
genährt werden. Und ich stehe vor der
Entscheidung: Füttere ich den Zorn,
die Liebe oder die Sucht.
Oder trete ich zurück, lasse los
und tauche ein in den träumenden
Urgrund?
Die Verlockung ist groß - als könnte
ich meine Fühler, diese tastenden
schmetterlingsgleichen Ausstülpungen,
mit denen ich die Düfte der
materiellen Welt schmecke,
zurückziehen in die unendliche Weite
des inneren Raumes, aus dem alles
geboren wird.
Doch noch fordert die materielle
Welt ihren Tribut. Ich muss
arbeiten, um Wohnung, Essen und
Kleidung zu bezahlen. Sie zieht
mich zurück in die Wirklichkeit.
Aber morgen werde ich wieder auf
meinem Leuchtturm sitzen. Und mich
in dem verankern, was darüber
hinausreicht.
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Wie Schreiben sich selbst entfaltet * Das ist genau der Trick: Du musst nichts zu sagen haben, um etwas zu schreiben. Sobald du beginnst, fließen die Ideen zu dir und entfalten sich nach und nach. Denk nicht darüber nach, worüber du schreiben sollst – zerbrich dir nicht den Kopf. Bleibe im Schreibfluss und lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Sei gesammelt und konzentriert. Schreibe ein Wort nach dem anderen, so wie du beim Spazieren gehen einen Schritt nach dem anderen setzt. Indem du weitergehst, erkundest du die Welt in all ihrer Vielfalt. Vertraue darauf: Die Ideen kommen beim Schreiben. Aber dafür musst du bereit sein, auch Unperfektes zuzulassen. Habe keine Angst davor, etwas zu schreiben, das anderen nicht gefällt. Sei sogar bereit, den größten Unsinn zu schreiben, den die Welt je gelesen hat. Denn genau darin liegt die Freiheit – aus der großartige Fantasy und zarteste Poesie entstehen kann. |