In der Traumstadt
standen Automaten,
die durch Brummen
um Beachtung baten.
Ich hab' ihre
Bitten ignoriert
und bin gleichgültig
vorbeimarschiert.
Einer stand verborgen
in der Ecke.
Friedlich, damit ich
mich nicht erschrecke,
flüsterte er leise:
"Hör mir zu!
Ich bin irgendwie
genau wie du!"
Er war haushoch groß
und ziemlich breit.
Deshalb hielt ich ihn
auch für gescheit.
Wirft man etwas rein,
kommt etwas raus,
und man fragt sich:
"Wie sieht das bloß aus?"
"Was fang’ ich mit
diesem Ding jetzt an?"
fragt sich jede Frau
und jeder Mann.
Viele Ecken
hat der Automat.
Was er nicht kann,
das ist: ein Spagat!
Denn zwei Beine
hat er keine
und er brummt
die ganze Zeit.
Jetzt schon
eine Ewigkeit.
Sicher bringt er
mich mit seinem Brummen
und dem Summen
langsam zum Verstummen.
Eigentlich ist er
so ungefähr
irgendwie
auch sehr autoritär,
trotzdem wird er mich
mit seinem Singen
niemals und mitnichten
dazu zwingen,
etwas in ihn
einzuwerfen.
Das schont meine
und auch seine Nerven.
Irgendwie sind wir
ein Paar geworden.
Ich verleihe ihm deshalb
den Automatenorden.
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Kategorie-Archive: Poetry
Das Leben ist ein Hauch
Grundeinkommen
Gestörtes Gedicht
Prösterchen
Prösterchen
*
Töff schreibt
auf eine Pulle Bier:
"Mit dir ist es
gemütlich hier!"
Dann ruft er fröhlich:
"Prösterchen!"
geschützt in
seinem Klösterchen.
Er ist zwar gar
nicht gern allein,
glaubt aber fest,
es muss so sein.
"Denn wenn ich in
Gesellschaft bin,
steht mir nach
Einsamkeit der Sinn!
Die Menschheit macht
mich nicht mehr froh!"
schreibt er enttäuscht.
"Ich bin halt so!"
Ansonsten schreibt er:
"Dauerhaft
hat niemand es
bisher geschafft,
mir mehr zu sein
als dieses Bier."
Deswegen sitzt er
abends hier!
Sitzt trinkend da
und schreibt Gedichte,
die ich hier
pflichtbewusst
berichte.
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Traumstadtbaum
Traumstadtbaum
*
In der Traumstadt
wächst auf einem Baum
jede Nacht ein
frisch geträumter Traum.
Alle diese Träume
sind Produkte
eines Geistes, den es
nächtens juckte,
sitzend, stehend oder
auf den Knien
Herr zu werden
seiner Phantasien.
Die geträumten Bilder
sind nicht kurz und bündig,
keinesfalls verwerflich
oder sündig,
denn sie steigen auf
aus tiefen Gründen,
die sich unter
der Bewusstseinswelt befinden
und geboren werden
aus der Sehnsucht
jenes Geistes,
der sich
selbst
erkennen
möchte,
heißt
es.
*
Für Peter Paul Althaus
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