Himmelsbote * Ich bin unsichtbar und oft still. Als Wind weh ich, wohin ich will. Man braucht mich, doch man kennt mich nicht. Mein Körper hat kein Angesicht. Mal bin ich nur ein sanfter Hauch, streich über Stirne, Hand und Bauch, zerwühl als Böe das glatte Haar zu Strähnen wild und wunderbar. Die Wolken sind mein Zeichenstift für meine klare Bilderschrift. Ich schreibe sie mit meinem Wehen, damit die Menschen mich verstehen: Tötet ihr mich, vergeht auch ihr. Das Leben ist ein großes Wir, in dem alles einander nährt. Atem wird jedem Sein gewährt. |
Himmelsbote
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