Marschmusik und Herzenspflicht

Marschmusik 
und Herzenspflicht
*
Auf der Jacke 
glänzen Sterne,
doch ich fühl' 
mich ihnen ferne.
Eingehüllt in 
Uniform
zwingt man mich 
in eine Norm,

die mir selber 
nicht entspricht.
Fremd ist mir 
mein Angesicht.
Scharfe Kanten 
an dem Kragen,
muss ich mich 
zu fragen wagen:

"Kann ich diesem 
Zwang entgehen
und mich wieder 
atmen sehen
in dem Rhythmus, 
der ich bin?
Anders macht es 
keinen Sinn.

Ich hör' andre 
Trommeln schlagen
als die, die 
das Sagen haben.
Nur mir selbst 
bin ich verpflichtet,
nicht dem, der 
die Welt vernichtet."

Veröffentlicht in Poetry.