Grenzenlos

Die Bevölkerung Europas 
ist die Quelle 
von Europas Reichtum.
Die Bevölkerung von Europa 
– das sind wir: 
Wir sind Europa.
Wir sind das Volk. 
Unsere Arbeitskraft, 
unser Ideenreichtum, 
unsere Lebensfreude 
und Kreativität, 
unser Zusammenhalt 
– all das bildet 
das Fundament 
für den Wohlstand aller.

Damit wir alle erfolgreich 
und motiviert 
für Europa arbeiten 
können, muss die 
Grundversorgung für 
jeden Einzelnen 
gesichert sein.

Jeder Mensch in Europa 
hat das Recht 
auf ein Leben in Würde. 
Das bedeutet: Zugang 
zu einer sicheren Wohnung, 
zu ausreichender 
und gesunder Nahrung sowie 
angemessener Kleidung. Es umfasst 
außerdem die kostenlose Nutzung 
öffentlicher Verkehrsmittel und 
die Möglichkeit 
zur aktiven Teilhabe 
an Kultur, Bildung und 
gesellschaftlichem Leben. 

Nur so können wir alle 
solidarisch zur Erhaltung 
und Weiterentwicklung 
des gemeinsamen Wohlstands 
beitragen.
Darüber hinaus liegt 
die Stärke Europas 
in seiner Offenheit 
und Vielfalt. 

Grenzen zu schließen 
und zu bewachen 
ist nicht nur unmöglich, 
sondern würde uns auch in 
vielerlei Hinsicht schwächen. 
Austausch, Zusammenarbeit 
und gegenseitige Unterstützung 
machen uns stark und schaffen 
Innovation und Fortschritt.

Ein Europa, das 
für alle da ist, 
bietet jedem von uns 
die Möglichkeit, 
sein Potenzial 
zu entfalten und 
aktiv an einer 
gerechten und 
zukunftsorientierten 
Gesellschaft 
mitzuwirken. 
Lassen wir uns 
von dieser Vision leiten: 
Gemeinsam gestalten 
wir ein Europa, 
in dem jeder Mensch zählt.

Bilder erschaffen

Bilder werden vom Dichter 
erschaffen, gezeichnet auf 
die erwartungsvoll weiße 
Leinwand, die der Leser 
oder Zuhörer vor seinem 
inneren Auge sieht.
Weiß wie eine 
schneebedeckte Landschaft 
oder ein mit Mehl 
bestäubter Tisch, so sieht 
diese Leinwand zunächst aus.
In diese weiße Fläche 
hinein zeichnet der 
Dichter Spuren, malt Zeichen,
die vom Leser gedeutet und 
in Bilder übersetzt werden.
Fußspuren im Schnee oder 
Handabdrücke im Mehl, 
das auf dem Tisch liegt.
Damit der Dichter in die 
Phantasie des Lesers hinein 
zeichnen kann, muss er 
zunächst seinen eigenen 
Raum der Imagination 
erschaffen. Der Dichter 
muss ein Energiefeld 
aufbauen, das sich wie 
ein Hologramm verhält 
und die Illusion einer 
Realität im Leser, im 
Zuhörer erzeugt.
Wenn der Leser die Worte 
liest, vollzieht sich in 
ihm, was sich zuvor im 
Dichter vollzogen hat.
Der Dichter denkt seine 
Gedanken und schreibt 
sie auf. Wenn der Leser 
sie liest, denkt er 
die Gedanken des Dichters.
Die Worte speichern die 
Energie, die der Dichter 
erzeugt hat, als er 
seinen Text schrieb.
Sie speichern die Bilder, 
die er vor sich sah, 
als er die Hand über 
das Papier gleiten ließ.
Der Dichter erschafft 
vor dem Schreiben 
zunächst ein Energiefeld, 
aus dem heraus die 
Worte geboren werden, 
die beschreiben, was er 
sieht. Er atmet ruhig ein 
und aus, um das Feld 
aufzubauen, und sieht vor 
sich: eine Rose, die sich 
in aufblühender Verwandlung 
enthüllt. Tau liegt auf 
ihren Blättern, die sich 
langsam und genussvoll 
der Sonne entgegen drehen.
Indem der Dichter die 
Rose erschafft, ermöglicht 
er es dem Leser, sie 
in seinem Geist auch zu 
erschaffen. Die 
Bauanleitungen weichen bei 
jedem Menschen etwas ab.
Es gibt allgemeingültige 
und sehr persönliche 
Assoziationsketten, die bei 
der Erschaffung der 
bilderreichen Erfahrungen 
tätig werden. Darauf 
zugreifen zu können ist 
das Geheimnis der Dichtkunst, 
die die Menschen in andere 
Welten zu führen vermag oder 
die alltägliche Welt in 
einem völlig neuen Licht 
erscheinen lässt.