Austerntraum*Ich kann wirklich
nichts dafür.Doch hinter der
Kühlschranktürscheint etwas sehr
laut zu betenund gegen die
Tür zu treten.Langsam öffne ich
den Kasten,um mich sanft
heranzutastenan das, was da
schimpft und kreischtund so Achtsamkeit
erheischt.Eine Auster,
ganz allein,ruft: „Ich will
nicht einsam sein!Gib mir einen
Schuss Zitrone!Auch Champagner
wär nicht ohne!Statt dass ich
hier vegetiereund im Kühlschrank
fast erfriere,könntest du mich
doch verwöhnenund mich mit der
Welt versöhnen.“Ich geriet fast
schon ins Schwanken,machte mir ganz
ernst Gedanken,diese Meeresfrucht
zu schützenstatt als Speise
zu benützen.Doch dann fand ich’s
eher schade,sie nicht doch
noch zu probieren,wälzte sie
in der Panade,um sie danach
zu frittieren.