Kollaborabora
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"Komm, wir machen
ein Gedicht!"
"Nein!" ,knurrt Töff,
"Ich will das nicht!
Niemals wieder
mit dir dichten!"
Sein Freund will
den Streit gleich
schlichten,
schwärmt:" Die Melodien
der Laute
und die Klangfarben
der Silben..."
"Dumm, dass ich dir
je vertraute!",
mault Töff Töff,
"Lass sie vergilben!"
"Wortpigmente!
Sprachfarbsätze!
Alles, was ich
an dir schätze!"
"Schmeichle dich nicht
bei mir ein!
Du bist tückisch
und gemein!"
"Denk doch an die
Klangreimfluten,
die in deinem
Geiste ruhten
und sich wünschten,
aufzutauchen!"
"Wirst du auch
nie wieder rauchen?"
"Gut. Ich schwöre:
'Um die Pfeife
mache ich jetzt
eine Schleife,
so dass nicht
der kleinste Dunst
uns're Dichterkunst
verhunzt!'"
"Schwörst du das
bei deiner Lunge?"
"Ja, ich schwöre,
alter Junge!"
"Das ist gut,
denn wenn wir reimen
und aus hoffnungsvollen
Keimen
anspruchsvolle
Verse formen,
streng nach
künstlerischen Normen,
will ich,
dieser Raum hier sei
von Qualm, Staub
und Abfall frei.
Ganz zuletzt dann
eben auch
frei von deinem
Pfeifenrauch!"
Beide reichen
sich die Hände.
Töff schreibt Verse
an die Wände,
reimt mit gutem
Mut und heiter
oben auf der
Dichterleiter,
bis sein Freund,
der harmlos pfeift,
heimlich nach
der Pfeife greift.
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