Treue

Treue
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Moni schreibt an ihre 
Mutter: "Ich leide,
weil ich immer treu 
bei dem einen Mann bleibe,
mit dem ich mich durch 
ein Gelöbnis verbinde.
Doch er schreit nur immer: 
'Hau ab und verschwinde!'
Mein Herz schreit nach Liebe, 
von Sehnsucht erfüllt.
Doch keiner ist da, 
der die Sehnsüchte stillt!"

Die Mutter schreibt 
nur kurz und knapp:
"Gib dich nicht 
mit den Kerlen ab!
Statt dich an 
Macker anzutackern
und dich dann 
für sie abzurackern,
mach dir lieber 
ein schönes Leben!
Das kann dir nämlich 
keiner geben -
außer einer Person: 
dir selbst.
Tu's, wenn du etwas 
auf dich hältst!"
 
Veröffentlicht in Poetry.