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Im Schloßturm
*
Egon Sander saß mit Pero im Café 
des Schlossturms, seine Finger 
trommelten unaufhörlich auf den 
Tisch. Draußen zog der Rhein 
träge vorbei, doch in seinem 
Inneren brodelte Unruhe. "Der 
geologische Dienst in NRW hat 
wieder verstärkte seismische 
Aktivitäten registriert", sagte 
er schließlich und rührte 
gedankenverloren in seinem 
Kaffee. "Es könnte sein, dass 
es auch hier in Düsseldorf 
wieder bebt." Pero lehnte sich 
zurück, zog eine Augenbraue 
hoch. "Bemerken wir das 
überhaupt?" Egon schüttelte 
den Kopf. "Noch nicht. Aber 
wenn deine Theorie stimmt, 
sollten wir mehr Steine in 
der Stadt verteilen. Mehr 
Gewicht könnte helfen." Pero 
lachte leise. "Dann werden 
die Elefanten wohl ihren Job 
tun." Er nahm einen Schluck 
von seinem Espresso. "Die 
Skulpturen sollen am 
Palmsonntag enthüllt werden. 
Die Gute-Laune-in-Düsseldorf-
Stiftung organisiert dazu 
Führungen durch die 
U-Bahn-Tunnel, von Bilk 
bis Wehrhahn." Egon nickte, 
war aber noch nicht überzeugt. 
"Und die Sprengsätze?" 
fragte er leise. "Alle Zünder 
wurden entfernt. Selbst wenn 
jemand ein Streichholz 
dranhalten würde – nichts 
würde passieren." Egon 
entspannte sich ein wenig. 
Draußen zog ein Frachtschiff 
vorbei, seine Wellen 
schlugen gegen das Ufer. 
"Dann könnten wir uns mit 
Helena einer Führung 
anschließen und sehen, 
wie alles läuft."

 

Veröffentlicht in Heißes Pflaster.