Elefanten
*
Pero und Egon Sander saßen auf
einer Bank am Schwanenspiegel
in Düsseldorf-Unterbilk. Die
Wasserfläche spiegelte den
Himmel, während Pero
nachdenklich hineinblickte.
Schließlich durchbrach er die
Stille: „Was mir am meisten
Sorge bereitet, ist die neue
U-Bahn-Linie durch das Zentrum
der Stadt. Gerade an diesen
Orten müssten wir Steine
platzieren, um die Tunnel zu
erden. Aber sobald wir das
tun, wird das Ordnungsamt
sie umgehend entfernen.“Egon nickte zustimmend.
Nach einem kurzen Gespräch
trennten sie sich. Egon
schlenderte Richtung
Schauspielhaus, bog in die
Louise-Dumont-Straße ein
und ging weiter zur
Pempelforter Straße. Sein
Ziel war das Haus mit der
Nummer 44. Dort befand
sich die Galerie Bochynek,
deren Schaufenster stets
neugierige Kinder aus der
dahinter liegenden Schule
anlockte. Sie drückten
ihre Nasen gegen das Glas
und bestaunten die
ausgestellten Werke. Egon
überquerte die Straße und
betrachtete die Kunst im
Fenster. Es handelte sich
um skurrile Tierfiguren,
gefertigt aus
Feuerwerkskörpern. Im
Vordergrund standen Fische
und Frösche, kunstvoll aus
Chinaböllern zusammengesetzt.
An der hinteren Wand des
Ausstellungsraumes thronte
ein Elefant, geformt aus
Dynamitstangen. Ein Gedanke
schoss ihm durch den Kopf
– eine geniale Idee, die er
Pero unterbreiten konnte.
Dass diese Idee die ganze
Stadt in Gefahr bringen würde,
ahnte er da noch nicht.