Zusammengeschraubt

Zusammengeschraubt
*
Wer hat mein 
linkes Auge klaut,
das nicht mehr aus 
dem Kopf 'raus schaut?
Wer nahm mir 
meine rechte Hand,
die dann nichts mehr 
zum Tasten fand?
Mein Fuß kann weder 
geh'n noch steh'n.
Ich kann mich nicht 
mehr laufen seh'n.
Mein Mund 
spricht nicht
und leis' 
zerbricht
der alte Körper, 
der ich bin.
Sieht jemand einen 
Sinn darin?

Doch plötzlich wächst 
ein neues Bein
durch Zauberei 
in mich hinein.
Aus einem Auge 
werden zwei.
Bekam ich eines 
vom Verleih
der Lebenskraft,
die Neues schafft?

Bald lauf ich wieder 
durch die Welt,
weil mir das 
Laufen so gefällt,
tanz' froh, denn das 
ist Gottes Wille,
durch diesen weiten 
Raum der Stille,
der alle Wunder 
möglich macht,
die sich noch 
niemand ausgedacht.


Veröffentlicht in Transzendenz.