Verwandlung
*
Die Raupe weidet
sich am Blatt.
Sie schlingt und äst
und frisst sich satt.
So wächst ihr Körper
Glied um Glied,
bis etwas
Seltsames geschieht.
Magisch entsteht
ein neues Sein.
Der alte Leib schließt
sich selbst ein.
In dunkler Hülle,
eng und still,
geschieht, was dort
geschehen will.
In dieser selbst
erzeugten Nacht,
vom Plan der Gene
sanft entfacht,
bilden sich Zellen,
zart und fein
verborgen in dem
dunklen Schrein.
Sie, die zum Kriechen
ward gemacht,
zerfällt in sich
durch jene Kraft,
die stets nach
neuen Formen strebt
und jetzt ein andres
Wesen webt.
Aus Zellen, die
ihr Werk versteh'n,
beginnt ein Flügel
zu entstehen.
Wo es nur Bauch
und Borsten gab,
reift Schönheit in
dem stillen Grab.
Kein Wille lenkt,
kein Geist befiehlt.
Doch ist die Absicht
klar gezielt.
Ein Tanz von Formen,
Kraft und Licht –
bis etwas aus der
Puppe bricht.
So hebt sich aus
dem dunklen Raum
ein Wesen, bunt
wie Blütentraum.
Ein Schmetterling, der
kaum versteht,
dass er aus
Raupenzeit entsteht.
Metamorphosis
*
A caterpillar
feeds its belly,
Though all the leaves
smell rather smelly.
It slowly changed
and gently limped,
As every part
was being primped.
But suddenly,
and very strange,
The caterpillar
made a change.
It wrapped itself
in silky thread,
And hung there still,
as if half-dead.
To disappear —
and be reborn,
A creature new,
with wings and form.
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