Hab und Gut

Hab und Gut
*
Mein letztes Hab und Gut
ist dieser alte Hut.
Ich habe ihn mit Schnaps benetzt
und dann auf meinen Kopf gesetzt.
Dort wackelt er jetzt hin und her
und macht dem Kopf das Leben schwer.
Mein allerletztes Hab und Gut
ist dieser Tropfen blaues Blut,
Vom Kopf, da muss ich staunen,
tropft er mir auf den Daumen,
wo er durch warmes Sonnenlicht
mutiert zu dem Spontangedicht,
das wirklich alles dafür tut,
mir zu ersetzen Hab und Gut.

Haarscharf gescheitelt

Haarscharf gescheitelt.
Betonfrisur.
Von zarten Locken keine Spur.
Bereit, sich vor den Zug zu werfen.
Der Mann hat scheinbar starke Nerven.
Nur fehlt ihm, das merkt er zu spät,
der Sinn für die Realität.
Den Zug zu stoppen wird nicht klappen.
Drum geht der Zug ihm durch die Lappen.
Er hat den Fahrplan nicht studiert.
Sonst wäre ihm das nicht passiert.

Die gestundete Zeit

Die gestundete Zeit
*
Im Leben steht uns die gestundete Zeit
nur leihweise und nicht für immer bereit.
Ist unser Pensum ausgeschöpft,
wird sie uns wieder abgeknöpft.
Drum lasst uns die selbstlos gegebenen Stunden
klug nutzen, um nun von uns selbst zu gesunden,
indem wir uns damit beeilen,
die Erde und uns selbst zu heilen.