Die Diktatur
durch eine Uhr
ist allerfeinste Tyrannei,
weil sie uns ständig schikaniert,
uns gängelt und gezielt dressiert.
Kaum haben wir die Zeit gemessen,
sind wir dem Irrtum aufgesessen,
wir hätten nun viel mehr Sekunden.
Doch müssen wir ab nun bekunden,
ob wir die Zeit auch gut genutzt,
und sind beileibe nicht mehr frei.
Der Zwang, nur Nützliches zu tun,
verhindert jetzt, uns auszuruh'n.
Stets wird gewerkelt und geputzt.
Der Müßiggang ist hier verpönt.
Statt zu flanieren wird gestöhnt,
verrichtet wird in großer Hast
die zunehmende Arbeitslast.
Ich hoffe, mir wird es gelingen,
ein Lob der Langsamkeit zu singen,
will mich der Hatz entgegenstemmen,
und in der Zeitenfülle schlemmen,
die sich von ganz allein ergibt,
wenn man die Kunst der Pause liebt.
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