Fahnen schwingend ein Gedicht.
Doch ich will den Frieden nicht.
Auch wenn seine weißen Fahnen
mich eindringlich dazu mahnen.
Stolz verschlossen bleibt mein Herz.
Dies Gedicht verdient nur Schmerz!
"Habe ich den Krieg begonnen?"
frage ich mit aller Strenge.
"Doch ich habe ihn gewonnen!"
treibe ich es in die Enge.
"Du hast aus mir, einem Guten,
einen Kriegsherren gemacht.
Jetzt lass' ich dich lange bluten,
denn ich zog nur in die Schlacht,
weil du angegriffen hast.
Du hast deine Chance verpasst,
friedlich Tür an Tür zu leben.
Dir gefiel, danach zu streben,
mächtig durch Gewalt zu sein.
Ängstlich bist du nun und klein,
denn du hast wohl nicht bedacht,
dass mein Zorn mich stärker macht!
Vor mir liegst du nun im Staub.
Meine Ohren bleiben taub
für dein Winseln und dein Klagen.
Wer Krieg will, muss es ertragen,
wenn er seinen Kampf verliert
und der Gegner aufmarschiert.
Hat man ihn erst unterschätzt,
wird nicht nur der Stolz verletzt!"
Das Gedicht kniet vor mir hin
und weil ich doch friedlich bin,
lass ich es noch etwas klagen,
bevor wir uns dann vertragen.
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