Halloween-Ballade
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Drei Gedichte auf drei Pferden
reiten auf den rauen Bergen
in dem wildesten Galopp
durch die Schluchten ohne Stopp.
Mit den Sporen treibend, schwitzend,
auf gehetzten Pferden sitzend,
Sprünge über Spalten setzend,
sich am scharfen Stein verletzend,
ist ihr Ziel des Berges Spitze.
Dort hinter der Felsenritze,
wo der Fürst der Berge thront,
der in tiefen Höhlen wohnt.
Er beschloss, um hier auf Erden
mächtig, groß und stark zu werden,
Blut von Menschen zu vergießen,
die für ihn ihr Leben ließen.
Er ermordete die Frauen,
der Gedichte, die sich trauen,
ihn hier oben aufzuspüren
und der Tat zu überführen.
Drei Gedichte - ein Versprechen:
"Wir woll'n uns're Frauen rächen!"
Dort schon führt ein schmaler Steg
zu dem Schloss, abseits vom Weg.
Mit den scharf gezackten Messern
in den muskulösen Händen,
um die Schlagkraftg zu verbessern,
rücken sie voran an Wänden,
die mit Zeichen und Symbolen
(eingeritzt mit heißen Kohlen)
reich verziert, um zu verwirren,
damit Gegner sich verirren
in dem dichten Labyrinth,
das sich um die Kammer spinnt.
Drei Gedichte - drei bereite,
wild entschlossene, gescheite,
auf ihr Ziel klar ausgerichtet,
haben auf die Tat verzichtet.
In der Kammer, dort im Lichte,
sprach der Fürst:"Was ich berichte,
wird auch euch zu Wesen machen,
die den Tod befreit verlachen!
Seht mein Leuchten und mein Strahlen!
Ich will ja nicht damit prahlen,
doch ich frage:"Lohnt es sich?"
Und sie rufen: "Sicherlich!"
Willig strekcne sie die Waffen,
um das Wunder auch zu schaffen.
Drei Gedichte in der Nacht.
So getäuscht. Nun umgebracht!
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