Manchmal in den süßen Träumen, während einer dunklen Nacht, tanzt mein Geist Dreivierteltakt auf dem morschen Dach der Scheune. Tagsüber wird mein Herz nicht müde, daran zu denken, wie schön es nachts gewesen ist, fast nackt auf den rotbraunen Ziegeln zu stehen und mit den Füßen den Rhythmus zu schlagen. Eine große Freude ist dann in meinem rosaroten Nabel und er versucht, sich zu öffnen wie ein neugieriges Auge, das noch mehr sehen will von der farbigen Schönheit der Nacht. Es beobachtet, wie sich der verschwommene graue Horizont verschiebt und unter der aufgehenden Sonne verschwindet. Wie eine Schärpe wickelte sich dann die dunkelgrüne Schlange, die in meinem Leib aufsteigen will, um meine Leistengegend. Doch ich weigere mich, ihr die Erlaubnis zu geben. Ich stoppe den keuchenden Atem und kralle mich mit harten Händen am braunen Bettkasten fest. Ich weiß, dass manche gerne fliegen. Doch ich bin nicht mutig genug, um den Launen des Windes zu trauen. Durch Stürme verschreckt, geängstigt durch Erdbeben in meiner Seele verweile ich lieber in der lauen Komfortzone Normalität, statt mich Genüssen hinzugeben, die verlockende Träume mir mit farbigen Bildern versprechen. |
Mein Geist tanzt im Dreivierteltakt
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