Ich will die Phantasie nicht zügeln, sie nicht dressieren oder bügeln. Ich will sie galoppieren lassen. Danach steht mir zur Zeit der Sinn. Doch wie krieg ich sie dann zu fassen, damit ich nicht langweilig bin? Sie soll schon frei sein, doch nicht fliehen, um frech im Land herumzuziehen. Ich will sie lassen und auch halten. Darin bin ich wohl zwiegespalten. Sie trabt gern fröhlich durch die Pfützen. Doch soll sie mir dabei auch nützen. Ich will sie probehalber fragen, mir hier ein Verslein vorzusagen und will es dann auf allen Vieren für euch auf diesem Blatt notieren. Die Phantasie - sie war so frei - und schrieb mir dankend sogar zwei: * Ich schrieb mal auf eine noch grüne Banane: "Du bist sicher nicht der gesuchte Schamane! Ich kann, was ich brauche, durch dich nicht erreichen!" Worauf die Banane begann zu erbleichen. * Ich fragte beherzt eine flackernde Kerze: "Was flackerst du so? Machst du optische Scherze?" Woraufhin die Kerze stark qualmend verschied und ich ab dann Fragen an Kerzen vermied. |
Ich will die Phantasie nicht zügeln
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