Den Müßiggang loben

Man redet dir ein,
dann wertlos zu sein,
wenn du einfach ruhst
und gar nichts mehr tust.
Wer immerzu hastet
und keinesfalls rastet
wird vorschnell gelobt,
auch wenn er nur tobt
und mit seinen Taten die Welt ruiniert,
indem er im Takt der Maschinen marschiert.
Doch ich möchte lieber den Müßiggang preisen.
Ich lobe die Langsamen und die ganz Leisen,
die achtsam und froh alle Wunder entdecken,
die Strahlen der Sonne im Boden erwecken.
Doch Arglist begann uns dazu zu bekehren, 
das Guthaben Zeit durch den Trick zu vermehren, 
dass wir das Geschenkte in Münzen verwandeln
und, da Zeit jetzt Geld ist, dann mit ihnen handeln.
Meist bleibt dieser Irrtum dem Reichen verborgen.
Er hat nicht mehr Zeit, sondern sehr viel mehr Sorgen.
Getrieben vom Glauben, er sei all sein Geld,
treibt die Angst vor Verlust ihn allein durch die Welt.
*



 

Veröffentlicht in Texte.