Im Elfenbeinturm, dem runden Gefängnis in meinem Schädel, fälle ich Urteile über die Welt und baue sie höher: die Mauern meines Käfigs. Je mehr ich das Leben bewerte: die Dinge, die geschehen, die Menschen, denen ich begegne, um so mehr isoliere ich mich. Meine Urteile grenzen andere und anderes aus. Meine Vorurteile grenzen mich ein und machen den Raum, in dem ich atmen kann, enger. Urteile nicht über andere, bevor du nicht drei Tage in ihren Mokassins gegangen bist. Diese Mahnung erinnert mich daran, dass ich mich geborgen fühlen will im Ozean des Lebens, in dem alles ineinanderfließt, sich vermischt, Neues aus Altem entsteht. Die Evolution nimmt alles, was da ist. Darum will ich alles lieben, was ich erschaffe: die Texte, die ich schreibe, die Bilder, die ich male. Darum will ich jeden Menschen dem ich begegne, so akzeptieren, wie er ist. Lieben zu lernen, ist eine wichtige Aufgabe für uns alle. gerade jetzt in diesen unsicheren Zeiten. Ein Solidarität zu üben mit allem Lebendigen, könnte uns und den Planeten retten, Kriege beenden, die Wichtigkeit des Geldes relativieren und der Natur den ersten Platz einräumen in der Prioritätenliste der Existenz. |
Im Elfenbeinturm
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