Ein Gedicht will überraschen

Ein Gedicht will überraschen,
doch es kommt mit leeren Taschen,
ist vollständig tote Hose.
Ausgetrunken ist die Dose.
Woher soll die Kraft auch kommen?
Alles hat man ihm genommen!
Wie sollen Ideen sprießen,
wenn die Gärtner niemals gießen
und sich dann erbost beschweren,
dass es nichts zu ernten gibt?
Man muss sie zunächst belehren,
dass nichts wächst, was man nicht liebt!
Dichtung braucht tagtäglich Nahrung.
Das ist eine Offenbarung,
die der Dichter oft vergisst,
wenn er Einfälle vermisst.
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