Nicht bei Hass und Zorn verweilen

Kontakt zu vermeiden, versucht ein Gedicht.
Man will es berühren. Doch will es das nicht.
Egal ob bekleidet, bedeckt oder nackt:
Es hasst die Berührung und meidet Kontakt.

Kommst du ihm zu nah oder fasst du es an,
dann haut es und beißt dich, so fest, wie es kann,
denn Körperkontakt ist ihm immer ein Graus.
Die Türe bleibt zu und verschlossen das Haus.

Doch immer bei Vollmond, inmitten der Nacht,
sieht man es wild tanzen und hört, wie es lacht,
denn es hat in einsamen Stunden gefunden,
dass Tanzen ihm hilft, ganz und gar zu gesunden.

So heilen die Wunden, die man ihm geschlagen.
Man hört fremde Leute, die über es sagen:
"Indem es die eigenen Wunden berührte
und sie bis hinab in den Wurzelgrund spürte,
half es nun uns allen am Ende zu heilen
und weder beim Hass noch beim Zorn zu verweilen." 
Veröffentlicht in Texte.