Monatsarchive: Juli 2023
Wer Macht hat, kontrolliert die Zeit
Verstecktes Wissen
Zuflucht gesucht
Aus einem Ich wird so ein Wir
Die Sinne öffnen
Die Sehnsucht danach,
diese Welt zu betrachten,
hat den Wesen als Antwort
die Augen gebracht.
Der Wunsch, in dem Weltraum
den Tönen zu lauschen,
hat für sie dann später
die Ohren gemacht.
Zu riechen, zu schmecken,
die Welt zu entdecken -
die Sinne enstanden
durch Sehnsucht nach Sinn.
Sie waren am Anfang
im Nichtsein verloren.
Der Wunsch nach Erleuchtung
hat sie erst geboren.
Auch außerhalb von uns
sind vielerlei Welten,
die für uns're Sinne
bis jetzt noch nicht gelten,
weil unser Bewusstsein
nicht ausreicht dafür.
Die Sehnsucht nach Wissen
erschafft erst die Sinne.
Wann öffnet sich für uns
wohl endlich die Tür?
Wie Blüten geöffnet,
die feinsinnig blühen
öffnet sich diese Welt
erst durch unser Bemühen:
eine wunderbar heilige geistige Welt,
die uns liebt und uns weise
am Herzen behält.
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Die holde Kunst
Was Künstler auf die Leinwand malen,
gleicht einer Zwiebel. Viele Schalen
und Farben sind dort aufgeschichtet,
wie Worte, die der Dichter dichtet.
Die Schichten sind ganz dicht durchdacht,
von Schöpfenden, die sie gemacht,
und zwar nicht planlos durcheinander
sondern gewebt - fein ineinander.
Struktur ist, was die Kunst belebt
und sie im Innersten bewegt.
Was die Betrachtenden beim Schauen
erleben, muss man sorgsam bauen.
Was Lesende im Innen hören,
muss der Dichtende erst beschwören.
Um Kunstgenüsse zu erzeugen,
muss man sich einer Ordnung beugen,
die dadurch, dass sie unpersönlich,
etwas erzeugt, das ungewöhnlich.
Deshalb macht holde Kunst uns froh.
Sie führt uns in das Nirgendwo
und öffnet uns für jene Welt,
die uns an ihrem Herzen hält.
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Schraube locker
Nimm die Schraube in die Hand,
die sich in dem Kasten fand.
Dreh' sie vorsichtig hinein
in die Mutter. Das muss sein.
Bricht sie ab, nimm eine neue
ohne Anzeichen von Reue.
Ist auch sie von Rost zerfressen
und hast du zuletzt vergessen,
einen Vorrat anzulegen,
stehst du schraubenlos im Regen.
"Sicher kommen bess're Tage
ohne eine Schraubenplage!"
tröstet dich die Tante Schraube
(..schraubt grad' an der Trockenhaube.)
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Den Wind aus dem Segel genommen
Wer nahm den Wind
aus diesem Segel?
Wer war der
unverschämte Flegel?
Wie lebt das Schiff
mit dieser Flaute,
die sich geheim
zusammenbraute?
Wird später
wieder alles gut?
Auf Ebbe folgt ja
meistens Flut.
Hilft niemand
diesem kleinen Boot,
gerät es unschuldig
in Not!
Zur falschen Zeit
am falschen Ort,
versinkt das Boot
und ist dann fort.
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Eine zornige Gabel
Eine zornige Gabel
glimmert und schimmert
wie Blitze am Himmel,
die sich glitzernd laden
für kommenden Schaden.
Als der Kellner
den Teller
auf den Tisch gestellt hat,
stürzt sich die Gabel
auf den dampfenden Fisch,
dessen grätenfreie Fülle
verschwindet
im gierig geöffneten Schlund
des hungrigen Gastes.
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