In jeder Gruppe gibt es mindestens eine Person,
die versucht, die Gruppe zusammenzuhalten. Wenn
die Gruppe sich in zwei kleinere Gruppen aufspaltet,
versucht diese Person, sich in der Mitte zwischen den
beiden Gruppen aufzuhalten und zu beiden Gruppen
Blickkontakt zu halten. Meist weiß diese Person nichts
von ihrem Verhalten. Es ist ihr nicht bewusst.
Erzähle die Geschichte einer Person, die plötzlich
entdeckt, warum sie das macht.
Die Gruppe kann auch eine Familie sein.
*

Moni schreibt auf ihr Herz aus Stein:
"Ich will nicht länger einsam sein,
drum flehe ich dich an: 'Erweiche!'"
Herz denkt:"Nur über meine Leiche!"
und schreibt ihr unverblümt zurück:
"Die Liebe bringt uns niemals Glück!
Ich musste das, noch jung an Jahren,
leider, durch Schmerz bedingt, erfahren.
Den Schmerz will ich dir gern ersparen.
Um dich vor Unglück zu bewahren,
stell ich mich tot und mach mich hart.
So bleibt dir manches Leid erspart.
Ich muss dich vor der Liebe schützen.
So kann ich dir am besten nützen!"
Doch Moni wartet unverdrossen
auf Amor mit den Herzgeschossen.
*

Die Welt ist mir ein Buch mit sieben Siegeln,
in dem sich meine Schwierigkeiten spiegeln.
Ich würde in ihm gar so gern erkennen,
was Weise Einsicht in das Leben nennen.
Liegt in dem ganzen Irrsinn wohl ein tiefer Sinn,
dem ich noch nicht auf seine Spur gekommen bin?
Hat eine Schöpfung klug und weise überlegt
und eine Antwort in mein Herz hineingelegt?
Und jeweils eine noch mir in den Kopf und Bauch?
Und in die Hände und die Füße sicher auch!
So will ich mir den Mut nicht nehmen lassen
und fange an, mir doch mein Herz zu fassen,
um so wie schon bisher in meinem Leben,
mich weiter auf die Suche zu begeben.
*

Schreibe ein Gedicht über einen Haushaltsgegenstand.
Notiere zunächst seinen Namen und zu jedem Buchstaben
des Namens eine Eigenschaft des Gegenstands. Wie riecht
oder schmeckt er? Wie klingt er, wenn man ihn gegen etwas
anderes schlägt. Wie kam er in deinen Besitz?
Welche Personen haben noch mit ihm zu tun?
Suche Reimworte zu den gefundenen Worten.
Dann schreibe das Gedicht.
*





















Die Kaffeetasse in deiner Hand,
die meine Tante am Großmarkt fand,
hat einen Henkel, der glänzt wie Gold.
Und meine Tante hat nie gewollt,
dass jemand über die Tasse lacht.
Sie hat mit der Tasse Geräusche gemacht,
die klangen wie Lachen und Weinen und Wut.
Es tat meiner Tante so unendlich gut,
dass sie mit der Tasse zum Ausdruck brachte,
was sie tief im Inneren glaubte und dachte.
Meine Tante war nämlich durch Krankheiten stumm.
Zwar glaubten sehr viele, sie sei einfach dumm,
aber ich habe immer sehr deutlich erkannt,
was sie sprach - durch die Tasse in zitternder Hand.

Erzähle die Geschichte einer Person, der man
verheimlicht, dass sie bei einem von ihr
verursachten Autounfall einen geliebten
Menschen verloren hat.
*

Erzähle die Geschichte einer Person, die in
einer Welt lebt, in der selbstfahrende
Flugtaxis zum Alltag gehören. Sie irren sich
aber oft im Ziel ihres Fluges.
*

Erzähle die Geschichte eines Wals, 
dem Füße wachsen. Er wird dadurch 
zu einem Landlebewesen und lernt 
die Sprache der Menschen.
*

Erzähle die Geschichte einer Person, die heimlich
mit ihrer Tuschelblume spricht und sie in einer 
heiklen Angelegenheit um Rat bittet.
*

Glockenblumen, zart gebaut,
läuten leider viel zu laut.
Schwingen froh das kleine Glöckchen
unter ihrem weißen Röckchen.
Dem uralten Glöckner vom Wiesenpalast
ist dieses Geläute zeitlebens verhasst,
weshalb er stets von früh bis spät
das Feld mit Glockenblumen mäht.

Erinnere dich daran, welche Persönlichkeit
du mit 14 Jahren gewesen bist. Mach dir
Notizen zu der damaligen Form deines Selbst.
Wie bist du damals genannt worden? Hattest
du einen Spitznamen? 
Schreibe einen Brief an diese Person von
damals und berichte ihr, wie dein Leben sich
verändert hat.
*