Hoffnungslos

Sie bricht ihre Verse zwar gern übers Knie,
doch trotzdem besitzt sie sehr viel Phantasie.
Geboren als eine "von Schuppen und Schauer"
lag sie schon als suchendes Kind auf der Lauer,

um Buchstaben, Worte und Reime zu finden
und damit der Welt ihre Sicht zu verkünden.
Ihr Blick auf die Dinge ist nicht sehr beliebt,
denn sie reimt, dass es keine Hoffnung mehr gibt.

Mit 14 Jahren
hat sie erfahren,
dass niemand sie je lieben kann.

"Du bist nicht Frau und bist nicht Mann!"

"Worunter ich natürlich leide!"
schreibt sie in ihrem kühlen Stil.
"Denn ich bin keine Augenweide!"
dichtet sie ohne Mitgefühl.

So findet man in ihren Büchern
(nicht auf Papier gedruckt! - auf Tüchern!)
Versuche, ihren Geist zu klären
und sich bei keinem zu beschweren.
Sie ist trotz allem guten Mutes,
denn sie will dichten,
und sie tut es:

"Ich erwarte fast immer das Beste!
Doch trotzdem krieg ich nur die Reste.
Das Positiv Denken ist bei mir verpönt,
denn mich hat das Leben noch niemals verwöhnt.
Dass jeder mal sterben muss, hab ich ich gelesen,
doch da ich bisher ja noch nie tot gewesen,
sage ich mir: "Trotz allem hab ich ja noch Glück
und kämpf mich vertrauend ins Leben zurück."

An irgendeinem Tag wird jeder von uns sterben.
Aber die gute Nachricht ist:
"An allen anderen Tagen sterben wir nicht!"
Veröffentlicht in Texte.