Spirituelle Suche

Die Wahrheit zu suchen ganz ohne Verein
und spirituell auf der Suche zu sein,
tut letztendlich gut.
Doch fordert es Mut,
sich der Unwissenheit und den Zweifeln zu stellen,
um das Denken zu klären, den Geist zu erhellen.
Denn sollte es wirklich die Jenseitswelt geben
dann änderte das unser Handeln und Leben.
*

Selbstwirksamkeit

Ich lege meine Hände auf den Bauch.
In diesem Raum zentriert sich eine Kraft,
die um mich weiß.
Und ich kenne sie auch.,
weil sie mein Leben immerzu erschafft.
Wir kennen uns
und wollen uns ergänzen.
Das Selbst bricht durch das Ich,
um hell zu glänzen.
Für Transzendenzen
wird mein Ich so transparent,
weil es das Selbst
im Bauchraum
schon so lange kennt.
*


Ein tanzendes Gedicht

Es sehnt sich danach, diese Tänze zu tanzen,
die gerade modern sind. Im Großen und Ganzen
muss es dann erkennen: Der Rhythmus stimmt nicht!
Denn zwei linke Füße hat dieses Gedicht.
Deshalb wagt es nicht, sich im Raum zu bewegen
und sich zu verstecken scheint darum ein Segen.
Doch weil seine Seele das Tanzen gern will,
verhalten die Füße sich niemals ganz still.
Sie zucken und rucken.
Sie wippen und kippen.
Das arme Gedicht
beißt sich stumm auf die Lippen,
doch kann es die drängende Leidenschaft
der Seele nicht stoppen, 
die mit ihrer Kraft
für sich nun ganz eigene Tänze erschafft..
Das Gedicht tanzt erst nur
in verschlossenen Räumen
nach Tangomusik und zu Walzerträumen,
wagt zaghafte Sprünge
mit zitternden Gliedern
und dreht sich dann mutig
nach schnelleren Liedern.
Ohne es zu bemerken,
entwickelt es Stärken,
von denen es früher nie geträumt.
Etwas in ihm hat sich aufgebäumt,
sich entschieden,
die engen Grenzen zu sprengen,
um sich nicht weiter einzuengen.
Schon wenig später wird es gesehen
von Menschen,
die endlich sein Tanzen verstehen
und lieben können auf rauschenden Festen
wo es nun tanzt
für alle zum Besten. 
*



 

 

Halloween-Ballade

Halloween-Ballade
*
Drei Gedichte auf drei Pferden
reiten auf den rauen Bergen
in dem wildesten Galopp
durch die Schluchten ohne Stopp.
Mit den Sporen treibend, schwitzend,
auf gehetzten Pferden sitzend,
Sprünge über Spalten setzend,
sich am scharfen Stein verletzend,
ist ihr Ziel des Berges Spitze.

Dort hinter der Felsenritze,
wo der Fürst der Berge thront,
der in tiefen Höhlen wohnt.

Er beschloss, um hier auf Erden
mächtig, groß und stark zu werden,
Blut von Menschen zu vergießen,
die für ihn ihr Leben ließen.

Er ermordete die Frauen,
der Gedichte, die sich trauen,
ihn hier oben aufzuspüren
und der Tat zu überführen.
Drei Gedichte - ein Versprechen:
"Wir woll'n uns're Frauen rächen!"

Dort schon führt ein schmaler Steg
zu dem Schloss, abseits vom Weg.
Mit den scharf gezackten Messern
in den muskulösen Händen,
um die Schlagkraftg zu verbessern,
rücken sie voran an Wänden,
die mit Zeichen und Symbolen
(eingeritzt mit heißen Kohlen)
reich verziert, um zu verwirren,
damit Gegner sich verirren
in dem dichten Labyrinth,
das sich um die Kammer spinnt.

Drei Gedichte - drei bereite,
wild entschlossene, gescheite,
auf ihr Ziel klar ausgerichtet,
haben auf die Tat verzichtet.

In der Kammer, dort im Lichte,
sprach der Fürst:"Was ich berichte,
wird auch euch zu Wesen machen,
die den Tod befreit verlachen!
Seht mein Leuchten und mein Strahlen!
Ich will ja nicht damit prahlen,
doch ich frage:"Lohnt es sich?"
Und sie rufen: "Sicherlich!"
Willig strekcne sie die Waffen,
um das Wunder auch zu schaffen.
Drei Gedichte in der Nacht.
So getäuscht. Nun umgebracht!
*