Aufgerüstete Gedichte

Gedichte, 
bis an die Zähne gerüstet,
habe sich lautstark 
damit gebrüstet,
dass ihren Kräften 
keiner was kann.

So streiten sie mutig 
Mann gegen Mann.
Sie kämpfen. Sie hauen 
sich blutige Nasen.
Am Ende sieht man sie 
erschöpft auf dem Rasen.

Gedemütigt geben 
sich beide geschlagen
und haben das Kriegsbeil 
gemeinsam begraben.

Aber jeder weiß noch 
genau, wo es liegt
und hofft, dass er irgendwann 
doch einmal siegt.
*

Ein Ladenhüter

Dies Gedicht, ein Ladenhüter,
langweilt sämtliche Gemüter,
bringt die Leser nur zum Gähnen.

Ich muss sicher nicht erwähnen,
dass es sehr darunter leidet
und sich darum gern verkleidet.

Dann wird es zu Charly Checker
und geht allen auf den Wecker,
weil es, in Jackett und Hut,
glaubt, man fände es nun gut.

Doch anstatt ihn zu verehren
will sich keiner um ihn scheren.
Es gibt nicht einmal ein Gähnen.

Ich muss noch einmal erwähnen,
dass es sehr darunter leidet
und die Leser nun vermeidet.
*

 

Ich greife nach den fernen Sternen

Ich greife nach fernen Sternen,
erfolgreich, denn nun sind sie da!
Zu nah jetzt! Ich will sie entfernen
und wünsche, sie wären nicht da.


So geht es mir manchmal mit den Dingen,
vor allem, wenn sie dann gelingen.
Erst wollten wir, dass sie gescheh'n,
dann sollen sie schnell wieder geh'n.