Gebratene Gedichte

Agathe hat zarte Gedichte gebraten.
Doch die Poesie ist ihr leider missraten.
Die Dichterin hatte nicht daran gedacht,
dass sie ihre Dichtkunst aus Buchstaben macht.

Die hatte sie aber in Wasser getaucht
und schon für die Buchstabensuppe gebraucht.

So nahm sie stattdessen,
was sie schon gegessen.

Sie mischte das mit Zuckerwatte,
was ihren Leib verlassen hatte,
und formte daraus alle Laute,
mit denen sie dann Verse baute.

Die wirkten düster und verbraucht.

Erst als sie sie in Gips getaucht
und dann auf schwarze Bretter setzte,
an denen sie die Laute wetzte,
hat man die Poesie verstanden,
und alle LeserInnen fanden:

Erstarrte Poesie in Weiß,
geformt aus Körper, Blut und Schweiß,
gibt selbst den Enkeln noch zu denken.

Man kann die Kunst auch gut verschenken!