Treffpunkt zum Schreiben

Entspannt ins Wochenende mit Pencildance

90 Minuten lang beschäftigen wir uns mit Atem- und Medita-
tionsübungen. Nach jeder Übung schreiben wir 10 Minuten
lang einen Text, in dem Erinnerungen verarbeitet und neue
Ideen entdeckt werden können. Wer mag, kann der Gruppe
den Text vorlesen und Feedback erhalten.
Im Familienbildungswerk des DRK
Erftstr. 15
47051 Duisburg
Freitags von 17:00 - 18:30 Uhr
Termine: 15.02., 15.03., 12.04., 24.05. und 28.06.2019
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PencilDancing Die Ideen - und Schreibwerkstatt 
Wer in den Prozess des Schreibens eintauchen möchte, 
um Ideen für Gedichte und Geschichten zu (er-)finden, 
ist hier an der richtigen Stelle. 
Wir - beschäftigen uns mit unserer Phantasie 
(der Fähigkeit, sich Dinge ausdenken und vorstellen zu können) 
- üben, im Fluß des Schreibens zu bleiben, 
ohne unser Schreiben zu bewerten oder auf andere Weise zu blockieren 
- trainieren unsere Aufmerksamkeit für Rhythmus und Klang des geschriebenen Wortes 
- schreiben, schreiben und schreiben, um in der Freude des Schreibens zu bleiben.
*
 
"Schalte den verneinenden Intellekt aus 
und heiße das Unbewußte als Freund willkommen. 
Es wird dich an Orte führen, die du dir nicht hast träumen lassen, 
und es wird Dinge hervorbringen, 
die origineller sind als alles, was du bisher erlebt hast." 
Keith Johnstone "Improvisation und Theater" 
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 Geplant ist eine Gruppe für alle, die gerne schreiben
 und ihre Texte mit anderen teilen wollen. 
Es geht nicht darum, perfekte Texte zu schreiben. 
Ausgehend von Schreibanregungen (Bilder, Musik, Gedichte) 
trainieren wir, schnell und viel zu schreiben. 
Schreibblockaden können so überwunden werden 
und die Teilnehmer*innen bauen auf diese Weise ein Archiv auf, 
aus dem sie später schöpfen können. 
Die Freude am Schreiben und die 
gegenseitige Ermutigung zum Schreiben stehen im Vordergrund. 

Das Kürbisnest

Ich fand im Wald ein Kürbisnest
und feierte ein Kürbisfest.
Bei zuckersüßer Kürbissuppe
saß ich mit Vogelscheuchenpuppe
am Feuer, Arm in Arm vereint.
Wir lachten und haben geweint,
denn wir blickten voll Angst und Bangen
auf jedes Jahr, das schon vergangen.
Für jedes Jahr, das von uns wich,
erschien im Lebensplan ein Strich,
der uns dem Ende näherbringt,
das uns dann ganz zum Schluß verschlingt.
Doch heute ist uns das noch schnuppe.
Wir schlürfen lustig Kürbissuppe
und leben uns’ren Lebensrest
zu Ende wie ein kleines Fest.

Heimat

Die Heimatsprache darf nicht sein.
Will heimlich heimatsprachlich sein.
Fremdsprache klingt leblos und fahl.
Sprachheimat ist mein Berg und Tal.
Die neue Sprache ist mir fremd
und nah ist nur mein Unterhemd.
Sprachberge türmen sich hier auf.
Wenn ich mich in der Welt verlauf‘,
soll Heimatsprache mich bewahren
vor Feinden und all den Gefahren,
die ohne Heimat auf mich warten
in dem verwirrten Erdengarten,
der einmal Garten Eden war.
Doch wann das war, ist mir nicht klar.
Ich sollte mir den Mund verrammeln,
damit mein fremdsprachliches Stammeln
die Welt nicht weiter irritiert
und es mich nicht noch mehr blamiert.

Herbstblatt

Ein Herbstblatt wird vom Sturm verweht
und trifft wen, der im Herbststurm geht.
Dem Sturmblatt folgt ein Blättersturm.
Es schwankt der rote Kürbisturm,
den Kürbisbauern aufgetürmt,
erntebereit, obwohl es stürmt.
Die Kürbisernte stürzt herab
und reißt den Mann mit sich hinab.
Tödlich war dieser Kürbissturm.
Ein grünes Blatt tanzt flott im Sturm.

Poesiebaukasten

Wähle 4 Worte und verbinde sie wie in nachfolgender Tabelle.

  Wasser Stein Feuer Blume
Wasser   Wasserstein Wasserfeuer Wasserblume
Stein Steinwasser   Steinfeuer Steinblume
Feuer Feuerwasser Feuerstein   Feuerblume
Blume Blumenwasser Blumenstein Blumenfeuer  

Mache ein Gedicht daraus:

Die Steinblumen im Feuerstein
leuchten erhitzt im Feuerschein.
Dem Feuerkreis der Blumenfeuer
sind Wassersteine nicht geheuer.
Trägt man den Wassersteinkorbhut,
benötigt man Geduld und Mut,
denn Wasser löscht das Feuer schnell
und das leuchtet dann nicht mehr hell!

Steinblumen im Feuerstein

Die Steinblumen im Feuerstein
leuchten erhitzt im Feuerschein.
Dem Feuerkreis der Blumenfeuer
sind Wassersteine nicht geheuer.
Trägt man den Wassersteinkorbhut,
benötigt man Geduld und Mut,
denn Wasser löscht das Feuer schnell.
Das leuchtet dann nicht mehr so hell!

Ein Gedicht steigt auf die Leiter

Ein Gedicht steigt auf die Leiter,
zieht sich an der Kante weiter,
rollt herunter,
springt dann auf,
macht jetzt einen Dauerlauf,
schlägt drei Haken,
macht zwei Finten,
schießt mit
rostbedeckten Flinten,
kommt als Sieger
aus der Schlacht!
Prima hat es das gemacht!

Ein Gedicht spürt ein Verlangen

Ein Gedicht spürt ein Verlangen.
Es will nicht mehr darum bangen,
dass die Küste seiner Brüste
sich nach seiner sehen müsste.
Wüsste es um sein Verlangen,
müsste es nicht länger bangen.
Hier an dieser Blechlaterne
küsste es mit ihm die Sterne,
würde an der wilden Küste,
wo es seine Brüste küsste,
sich ihm geben voll Verlangen,
bis ihm alle Engel sangen.
Diese Lust muss und Begehren
dem Gedicht das Herz beschweren.
„Meine ganze Ruh‘ ist hin,
nimmt er mich nicht, wie ich bin!“
Rosenstrasse Nummer Zehn!
Hier kann man es weinen seh’n!
Lauscht dem Jammern! Hört sein Kreischen!
Seht es um sein Mitleid heischen!
Nein, die Welt ist grauenvoll,
wenn das Herz vor Liebe schwoll.
Darum schwör‘ ich dem Gedicht:
Mein Herz öffnet niemand nicht!

Geigen, die auf Zweige zeigen

Geigen, die auf Zweige zeigen
und sich voll Respekt verneigen.
„Wir sind so wie ihr aus Holz!“
geigen sie, erfüllt von Stolz.
Fein geschnitzt und gut geleimt
musizieren sie vereint.
Äste knarren mit den Zweigen.
Mutig fiedeln frohe Geigen.

Monsieur Töff Töff betet zu Gott

Monsieur Töff Töff betet zu Gott:
„Zeig dich mir endlich, aber flott!“
Sein Gott jedoch gedenkt zu ruh’n.
Er ist entschlossen, nichts zu tun.
Monsieur Töff Töff schimpft :“So ein Mist!
Ab jetzt bin ich ein Atheist.
Ich bin zu Recht enorm empört,
weil mich mein Herrgott nicht erhört!
Sollte mein Gott sich nochmal zeigen,
will ich nicht beten, sondern schweigen
und tu dann so, als würd‘ ich schlafen,
um ihn gezielt damit zu strafen!“