Es lohnt sich, für hüben und drüben zu üben, denn was wir hier wirken, begegnet uns morgen in ganz genau stimmigen kraftvollen Schüben. Alles, was wir getan, (denn es kam uns gelegen) kommt uns bald entgegen auf seltsamen Wegen. So abgelegen es auch sei. Wir sind nicht frei, ohne Folgen ganz einfach zu tun, was wir wollen. Wer schöpft aus dem Vollen, ist hinterher leer. Und diese Leerheit wird ihn begleiten. Wohin wir auch schreiten: Was wir tun, wird uns überallhin gespiegelt, weil wir eingigelt in unsere blickenge Sicht auf die Welt nicht erkennen: Die Welt ist kein Geld! Die Welt ist ein Wesen kraftvoller Natur, und wir sind nur ein Teil ihrer Zellen, die sich ihrer Weisheit entgegenstellen. Es lohnt sich, im Wechsel Hüben und Drüben nach einem verborgenen Sinn zu suchen. Wenn wir es versuchen, wird er sich beeilen, die Erde zu heilen.
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Das kann doch nicht wahr sein!
"Das kann doch nicht wahr sein!" weint laut ein Gedicht. "Geschieht das hier wirklich? Ich glaube es nicht!" Es leugnet engstirnig die Realität. Für Umlernversuche ist es schon zu spät. Das was hier geschieht, ist ganz so, wie es scheint, auch wenn dies Gedicht das am liebsten verneint. Anstatt dem Geschehen ins Auge zu schauen, bemüht es sich, die Illusion zu erbauen, dass das, was geschehen ist, gar nicht geschah und tut so, als wäre es selbst gar nicht da. |
Wiederholungen
Mut tut gut, doch mein Mut ruht. Mein Unmut hebt sein blasses Haupt und schaut, als ob er sich nicht traut, denn er ist nicht aus Mut gebaut. Ein Tunichtgut - so ist mein Mut, der ruht und ruft: "Tut Gutes! Seid einfach guten Mutes!" * Dumm nur, als die Bahn nicht kam, er genervt das Auto nahm. Dumm nur, dass die Schranke stand, als er keine Tanke fand. Dumm nur, dass er zwischen Schranken stand und konnte dort nicht tanken. Dumm nur, dass die Bahn doch kam und ihm dann das Leben nahm. Dumm nur, dass, bevor er starb, man noch um Verständnis warb. Denn die Lok blieb vor ihm stehn, um exakt nach Plan zu geh'n. Darum konnte er dann geh'n, ohne sich noch umzuseh'n, was aus seinem Auto ward. Manchmal ist das Leben hart. |
Wiederholungen im September
Blätter fallen von den Bäumen, mitten im September. Laub rauscht laut in meinen Träumen. Blätter fallen von den Bäumen, mitten im September. * Sonne steht am Firmament, mitten im August. Ob sie wach ist, ob sie pennt? Sonne steht am Firmament, mitten im August. |
Achtung!
Achtung! Es regnet!
Achtung! Es schneit!
Achtung!
Hier ist es!
Bist du jetzt bereit?
Achtung!
Das Leben steht gleich hinterm Tor!
Achtung!
Die Welt flüstert dir was ins Ohr!
Schau nur!
Der Himmel ist blau, so wie immer,
doch du hast davon überhaupt keinen Schimmer!
Du hast keine Ahnung,
erkennst nicht die Mahnung,
mit der diese Welt auf die Gegenwart zeigt.
Du hast sie vergeigt.
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Dieses Gedicht hat sich eingeigelt
Dieses Gedicht hat sich eingeigelt und standhaft die eigene Mitte versiegelt. So konnten die Perlen in ihm reifen, die heute tanzen, singen und pfeifen. Es ist sein Bestreben, der Welt zu geben, was in seiner Muschelschale entstand. Es legt seine Perlen der Welt in die Hand. Dort bieten sie trotzig dem Leben die Stirn. Mit Herz und Hirn perlen sie in das Sein und kehren dann heim in die Formlosigkeit. Die Ewigkeit ist weit und groß. Sie ist der Schoß, aus dem alles Leben entstand. Es ist nicht unversehrt geblieben und musste erkennen, dass, wen zu lieben, nicht heißt, auch wiedergeliebt zu werden. Oft musste es sterben, um das zu finden, was hinter Gedanken, Gefühlen und Bildern zu groß ist, um es mit Worten zu schildern: den heiteren, wachen, unsterblichen Geist, der den Weg in die wirkliche Freiheit verheißt. |
Monsieur Töff Töff macht blauen Dunst
Monsieur Töff Töff macht blauen Dunst und wandelt diesen um in Kunst. Die bläst er, leicht wie Rauch, in Ringen, die sich, leicht schwebend, sanft umschlingen, um Bilder geisterhaft zu malen. "Durchsichtig sinken sie in Schalen aus handgeschnitztem Ebenholz!" Berichtet uns der Künstler stolz. |
Hinterhältig, dies Gedicht!
Hinterhältig! Dies Gedicht schreibt, worüber man nicht spricht! Äußert das, was man nicht sagt! Spricht, auch wenn man es nicht fragt! Um die Lage zu verschärfen, geht es allen auf die Nerven, hängt, was wahr ist, hoch an Glocken, um die Welt damit schocken! Mutig will es allen zeigen, dass es sich nicht lohnt zu schweigen und es nicht für immer glückt, wenn man Wahrheit unterdrückt. Doch am bitterbösen Ende fällt es Schergen in die Hände, die die Wahrheit niederringen und es schnell zum Schweigen bringen. Trotzdem ist das Vorbild gut, denn es macht uns allen Mut, der Gefahr die Stirn zu bieten und Verbote zu verbieten. |