Das kann doch nicht wahr sein, Neufassung vom 26.1.2018

„Das darf doch nicht wahr sein!“
schimpft laut ein Gedicht.
„Ich glaube es nicht!
Ich habe, was möglich ist,
sorgsam studiert.
Es kann nur ein Wahn sein,
dass dies hier passiert!
Was jetzt hier geschieht,
das kann einfach nicht sein!
Es sei denn, die Welt ist
brutal und gemein!“
So leugnet es tapfer die Realität.
Für jede Belehrung kommt man hier zu spät.
Anstatt dem Geschehen ins Auge zu schauen,
bemüht es sich, die Illusion zu erbauen,
dass das, was geschehen ist,
gar nicht geschah,
und tut einfach so,
als ob wär es nicht da.
Die Augen geschlossen,
verpasst es das Leben,
denn so wie es nun ist,
so ist es nun eben.
Doch wir schauen aufmerksam
ganz genau hin,
denn das ist ja grade
vom Leben der Sinn.

Veröffentlicht in Pencildance.