In Todesangst ist dies Gedicht

“Die Erde ist ein schöner Ort!”,
spricht ein Gedicht. “Ich will nicht fort,
will mich noch nicht entfernen
um dort auf fernen Sternen
zu beten und zu singen.
Es müsste doch gelingen,
mir noch ein bisschen Lebenszeit
aus dieser großen Ewigkeit
mit Lust herauszubeißen
und auf den Tod zu scheißen!”

Pencildance vom 6.8.2018

Erzähle die Geschichte einer Person, die nach einem
Unfall im Krankenhaus liegt. Sie bittet ihren besten
Freund, einen kompromittierenden Gegenstand aus ihrer
Wohnung zu verstecken, bevor ihre Eltern die Wohnung
betreten. Das Unfallopfer hat den Schlüssel zur
Wohnung verloren. Aber die Eltern haben einen
Ersatzschlüssel.
*

Schadenfreude – ein Gedicht

Ein Gedicht freut sich am Schaden,
den die and’ren Verse haben,
weil es sich daran berauscht,
wenn wer einen Laut vertauscht
oder gar ein Wort benützt,
das dem Inhalt gar nichts nützt.
“Ach, was sind die Dichter dumm!”
kichert es und lacht sich krumm.

Ein Gedicht ist eine Kerze

Ein Gedicht ist eine Kerze
und brennt ab. Ob ich verschmerze,
dass sie leuchtet und verglimmt,
bis etwas ihr Leben nimmt?
Ihre Kraft ist wohl verbraucht.
Was ist das, was jetzt noch raucht?
Schaut: Der Rest von dem Gedicht
löst sich auf und wird jetzt Licht!

Ein Gedicht macht Rabatz

Ein Gedicht macht Rabatz
und schreibt frech diesen Satz:
“Ich will niemals mehr schwitzen!”
Mich soll nichts mehr erhitzen!
Will durch Reimen und Dichten
Hitzewellen vernichten!
Dieses Wort, es soll gelten,
in beiden zwei Welten.
Was wir glauben und meinen,
das wird auch erscheinen!
Darum gieße ich Kühle
auf die mahlende Mühle
meines wirkenden Geistes,
weil das helfen soll!
Heißt es!

Nichts ist vergeblich

Wenn ich auf die verwirrenden Ereignisse schaue, die
um mich herum geschehen, kommt mir alles, was sich
ereignet, so sinnlos vor. Sogar mein eigenes Leben
scheint dann keinen Sinn zu haben. In diesem Zustand
der Verwirrung höre ich eine Stimme in meinem Herzen,
die zu mir spricht. Sie sagt:
“Nichts, was jemals geschieht, ist überflüssig oder
sinnlos. Du bist, wie alle anderen, ein unsterbliches
Wesen auf dem Weg, die dir innewohnenden Möglichkeiten
und Fähigkeiten zu entwickeln, um die Kreativität zu
entfalten, die dir, als kreativem Geist, als Geburtsrecht
innewohnt. Vertraue deinem Herzen und vertraue auf deine
unbesiegbare Schöpferkraft. Was geschieht, geschieht, damit
du dich verändern und weiter entwickeln kannst!”
Ich weiß nicht, ob diese Stimme Recht hat, aber sie
ermutigt mich, weiter zu gehen und auf eine Zukunft zu
hoffen, in der alle Lebewesen sich auf ihre Weise entfalten
können.