Pencildance vom 26.8.2018

Schreibe die Geschichte über eine Person, die
mit extremen Maßnahmen (riesige Sturzhelme,
Schulterpolster, Knieschoner etc.) versucht,
ihr Kind vor Schaden zu bewahren. Das Kind
begibt sich in immer tollkühnere Situationen,
weil es sich für unverwundbar hält.
*

Ein Gedicht, das nach mir rief

Ein Gedicht, das nach mir rief,
wird erwähnt in einem Brief,
in dem die, die es erschufen,
bitten, mich nicht mehr zu rufen.
Wer wen wann gerufen hat,
steht auf einem andren Blatt.
Alles wird dort registriert,
damit keiner sich blamiert
und niemand behaupten kann,
wer wen rief und wo und wann.

Ein Gedicht hat grünes Licht

Ein Gedicht hat grünes Licht.
Trotzdem fährt es jetzt noch nicht.
Deshalb wird es angeschoben.
Darum fängt es an zu toben,
denn inzwischen ist es ROT
und bei ROT herrscht Fahrverbot.
Erst bei GELB kann es entspannen
und fährt dann bei GRÜN von dannen.
Warum es zuerst nicht fuhr?
Nicht mal die geringste Spur
gibt es von einer Erklärung,
auch in keiner andren Währung.
Auch in einer andren Sprache
klärt niemand die Stopursache.
Es liegt nicht mal an den Reifen.
Keiner kann den Fall begreifen.
Wenn jemand bei GRÜN nicht fährt,
ist die ganze Welt verkehrt.

Ein wichtiges Gedicht

Im Oberstübchen nicht ganz richtig,
nimmt dies Gedicht
sich viel zu wichtig.
Es will gern groß sein und nicht klein,
möchte was ganz Besonderes sein.
Darum macht es ein Selfie
von sich und König Belfry.
Der hat was zu bedeuten.
Er zeigt sich allen Leuten
in täglich neuen Formen.
Fernab von allen Normen
ist er enorm spektakulär,
was das Gedicht auch gerne wär.
Es will sich täglich neu erfinden
und das der ganzen Welt verkünden,
indem es, weil das ja nichts kostet,
Bilder von sich im WebNet postet.
Bei Facebook und sogar bei Twitter
ist es der digitaler Ritter,
den alle Leute klicken dürfen,
die suchend durch das WebNet surfen.
Doch leider klickt es keiner an,
weil man nichts von ihm sehen kann,
was wirklich von Bedeutung wär.
Da wird ihm gar das Herz so schwer
und es entflieht zu fernen Sternen
indem es “Alt” drückt und “Entfernen”.

Ein Halunken-Gedicht

Dieses Gedicht
kommt nicht unter die Haube,
denn es hat im Kopf
eine lockere Schraube,
verursacht von einer
durchdrehenden Mutter,
die immer noch denkt,
es wär alles in Butter.
Sie glaubt, ihr Gedicht
wär der clevere Checker.
Trotz all ihrem nur
gut gemeinten Gemecker
verkehrt dies Gedicht
mit gewieften Halunken
und schleicht sich nachts
in die dubiosen Spelunken,
in denen es dumm
sein Vermögen verspielt
und nach den Gewinnen
der anderen schielt.
Abgebrüht und durchtrieben,
wird niemand es lieben,
Denn es ist
mit allen Wassern gewaschen
und steckt seine Hände
in anderer Leuts Taschen.
Es weiß, wie es läuft,
obwohl es viel säuft.
So kann man nur hoffen,
es ist zu besoffen,
um größeren Schaden anzurichten
und dann auch noch
Verse und Reime zu dichten.

Pencildance vom 22.8.2018

Schreibe die Geschichte über eine Kopfbedeckung,
die ihren Träger als Mitglied einer gesellschaftlichen
Gruppe kennzeichnet. Die Gruppe kann von der Gesellschaft
geehrt oder verachtet sein. Die sie tragende Person
kann auch gezwungen sein, sie aufzusetzen.
*

Sommerwind

Blätterrauschen,
Bäumeknarren,
Vögel, die im Baum verharren,
Äste, die im Wind sich wiegen,
Krähen, die auf Zweigen liegen
und sich faul die Flügel kratzen,
ohne Angst vor wilden Katzen.
Eichhörnchen, die sich sanft putzen,
Elstern, die das Laub beschmutzen
und mit ihrem frechen Keckern
über Wind und Regen meckern.
Donner blitzen und besiegen
so den sommerlichen Frieden,
während Regentropfen platschen
und laut auf den Boden klatschen.
Reife Nüsse, fallen, kullern,
Wolken, die ihr Wasser strullern.
Sturm, der an den Bäumen rüttelt,
Krähen, Elstern, Hörnchen schüttelt,
bis sie von den Bäumen fallen
und hart auf die Erde knallen.
Seht nur, wie der Sommer endet
und die Wetterfront sich wendet.
Bald ist Herbst und wir genießen
welkes Laub an uns'ren Füßen.